Hallo zusammen, liebe Leidensgenossen!
Ich trage eine Brille, denn lt. Augenarzt habe ich einen Prismenblick und lt. Betriebsarzt eine Fusionsstörung. Beide Herren sind der Meinung, daß man da nichts machen könne, außer im Laufe der Zeit die Brille zu wechseln, da sich beide Beeinträchtigungen nach und nach verstärken werden. Heilen könne man das nicht, weder durch "Übungen" noch durch Operation. Kann das sein??? Glaube den beiden irgendwie nicht...
Hier meine Augen-Vorgeschichte:
Bereits im Vorschulalter kniff ich sehr häufig immer das von mir aus gesehene linke Auge zu. In der Grundschule viel meinem Lehrer dann zusätzlich auf, daß ich AUF EINER BESTIMMTEN ENTFERNUNG unscharf sehe (also weder Kurz- noch Weitsichtigkeit, sondern ein "Prismenblick").
Daraufhin bekam ich eine Brille und mußte - ohne Brille - Augenübungen mit meinem Vater machen. Dabei hielt mein Vater einen Stift in einem gewissen Abstand vor meinem Kopf, den Stift bewegte er immer wieder langsam von ganz links nach ganz rechts und zurück und ich mußte dem Stift mit den Augen folgen, ohne den Kopf zu bewegen.
Eine zweite Übung war, den Stift zunächst in einem gewissen Abstand vor meiner Nase zu halten und den Stift dann bis zu meiner Nase zu führen, dabei mußte ich den Stift möglichst lange mit BEIDEN Augen sehen und bescheid geben, sobald dies nicht mehr möglich war. Je näher der Stift letztlich an meiner Nase war, desto besser sollten meine Augen gworden sein.
Die Übungen machten wir täglich, ca. 1 Jahr und die Brille brauchte ich dann lt. Augenarzt nicht mehr.
Nachdem ich dann beim Bund und hinterher in der Ausbildung regelmäßig und lange vor Microfiche-Lesegeräten/PC-Bildschirmen hockte, ging ich , nachdem ich mir das so 2-3Jahre angetan hatte, wieder zum Augenarzt und kam da prompt mit einer Brille raus wg. Prismenblick (also wie in der Grundschule).
Gefühlt wurden meine Augen in den letzten Jahren immer schlechter, besonders, seit dem auf der Arbeit umstrukturiert wurde und ich im Rahmen der neuen Tätigkeit seit ca. 1,5Jahren nun wirklich volle 8Stunden vor einem TFT-Monitor hänge.
Aktuell ist es so schlimm, daß ich Autobahnausfahrtsschilder richtig scharft erst sehe, wenn die auf so ca. 100-50m rangekommen sind, das Menü von meinem 32"-Fernseher zu Hause kann ich vom Bett aus ca. 5m Entfernung abends definitiv nicht mehr scharf sehen.
Meine Brille trage ich GERNE und auf der Arbeit auch durchgängig. In der Freizeit trage ich die Brille oft nicht, um meinen Augen wenigstens somit mal Abwechslung zu bescheren. Autofahren geht auch "problemlos" ohne Brille, nur diese Fusionsstörung nervt gewaltig.
Mein rechtes Auge ist übrigens das "führende", das Linke braucht ziemlich lange zum Scharfstellen wenn ich mir das Rechte probeweise zuhalte.
Wenn sich Augen "schlecht-trainieren" können, dann sollten sie sich doch auch "gut-trainieren" lassen!? Habt Ihr einen Tip für mich (Übungen. Literatur, Links)???
Im Internet hab ich wg. der Fusionsstörung schon rumgesucht (u.a. bei Wikipedia), dort steht lediglich folgendes:
"Eine weitere Sehbeeinträchtigung stellt die Fusionsstörung dar. Die Bilder, die jedes Auge dem Gehirn überträgt, werden nicht zusammengesetzt, sondern existieren als Einzelbilder weiter. Die Therapie erfolgt durch Übungen am Cheiroskop oder dem Fusionstrainer nach Keller."
Find ich sehr nichtssagend. Insbesondere zum "Cheiroskop" und dem "Fusionstrainer" sind keine weiteren Infos gegeben. Bringen die was und sind die für privaten Gebrauch bezahlbar???
Dann habe ich Euer Forum hier gefunden und habe ein gutes Gefühl.
Dank + Gruß,
El Blindo Tobias
P.S.: nach einem "Brillenpaß" habe ich soeben leider erfolglos gesucht, so daß ich Euch leider keine Augenwerte nennen kann. Würde - wenn es hilft - aber diese Woche mal beim Optiker vorbeischauen und die Werte dann hier nachliefern.