So langsam wird glücklicherweise der Stress etwas weniger und der Schlaf etwas mehr - und mit dem Augentraining gehts etwas besser; das rechte Auge erkennt manchmal schon wieder 20/20 Buchstaben aus 1m, links schwankt es noch, aber meistens geht zumindest ein Teil von 20/20 aus 2m.
Weitergeschoben habe ich die Tafel nun natürlich nicht; ich bin froh, dass ich die Distanzen über diese Stressperiode 'hinüberretten' konnte.
Aber ich habe jetzt etwas gefunden, das mir bei meinen Doppelbildern hilft.
Dazu angeregt wurde ich durch 2 Dinge:
1) Den Thread über Hypnose bzw unterschiedliche Sehfähigkeit in einzelnen Persönlichkeiten bei Persönlichkeitsspaltung:
http://www.augen-training.com/ich-stell ... t1392.html
2) Die Aussagen von Jiminos aus dem englischen Forum über die "Zen-Einstellung'.
Through all of this, I applied a Zen Buddhist/Taoist mind set. To whit, Taoism and Buddhism both teach that one cannot search for the "Truth." One can only accept it. I approached every day with the mind set that I cannot seek better or perfect vision, I can only accept that my eyes work as they should, and when I accept that, my vision will be what it is..... It is a challenge not to "seek" better vision... One wants to work at it constantly... always aware of every visual input. But, to the extent that I could, I merely accepted what my eyes presented me and attempted to put no effort into "seeing." Along with that were a lot of positive affirmations... "my vision is getting better every day," ... "I can see more clearly," ... "my eyes work exactly as they should." And so on....
(aus diesem:
http://www.iblindness.org/community/vie ... f=8&t=2139 thread)
Mir scheint, diese Haltung hat ihm am meisten gebracht; mit Plusbrillen hatte ich jedenfalls nicht denselben Erfolg wie er.
Mit der ausgeglichenen und entspannten Zen-Einstellung hatte ich so meine Probleme (bzw ist es mir gar nicht gelungen, den Stress damit in Schach zu halten), aber vom Ansatz her, erscheint es mir richtig.
Es ist allgemein bekannt, dass die Vorstellungskraft sehr viel bewirken kann, zB habe ich von jemandem gehört, der gestorben ist, weil er sich einbildete, eine kleine Wunde würde ihn umbringen, falls nicht sein gesamter Arm amputiert würde - dazu hat sich natürlich kein Arzt bereit gefunden...
Was sich so stark negativ auswirken kann, könnte aber auch positiv eingesetzt werden.
Ich habe nun keine Hypnosetherapie ausprobiert, aber ich denke, dass auch so die Erinnerung an das 'perfekte Sehen' während meiner Kindheit irgendwo abrufbar gespeichert ist.
Also habe ich versucht mir vorzustellen, wie es wäre, wenn ich perfekt sehen könnte, wie ich dann anders auf meine Umwelt gucken würde. Bei meiner etwas längeren Fahrradtour gestern (die ich seeeehr genossen habe), habe ich mir immer wieder gesagt:"Meine Sicht ist
eigentlich perfekt und sie kann sich in dem Masse 'manifestieren', in dem ich bereit bin, mich dafür zu öffnen und sie zuzulassen und alte, falsche Sehgewohnheiten einfach loszulassen".
Ich habe gleich einen Unterschied gemerkt: Die Augen fühlten sich viel leichter und unbeschwerter an und bewegten sich viel mehr; als ob sie leicht und selbstverständlich über die Landschaft tanzen oder fliegen würden. Die verschwommenen Doppelbilder störten viel weniger und es fiel mir leicht, mich auf die klaren Bildanteile zu konzentrieren. Eigentlich reichen dem Gehirn ja wenige, kurz gesehene, klare Informationen aus, um daraus ein kohärentes Bild zu erstellen - wie man bspw beim schnellen querlesen von Texten beobachten kann. Störende, nicht ins Gesamtbild passende Informationen müssen dabei eigentlich ausgeblendet werden - wie man bspw an optischen Täuschungen sieht. Wenn man sich aber zu sehr seiner Kurzsichtigkeit bewusst ist und aufgrunddessen ein unscharfes Bild
erwartet und daran festhält, bleiben die Doppelbilder stark wahrnehmbar.
Ich habe dadurch erst gemerkt, wie sehr ich durch das Augentraining dazu gekommen bin, die Augen ständig zu kontrollieren und zu dirigieren, Verbesserungen einzufordern...und dadurch direkt einen Druck auf die Augen aufzubauen, der die Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit im Sehprozess verhindert. Die Augen wurden dadurch direkt 'schwerfällig'.
Jetzt hatte ich das Gefühl, dass die Augen die Umgebung nur ganz leicht und zart 'abtasteten', um sie zu erfassen; im Gegensatz dazu war der 'zu stark gesteuerte Sehprozess' vorher eher ein 'gewaltsames Zupacken'.
Am Abend waren die Augen wesentlich weniger müde und fühlten sich gut an.
Ich denke, ich werde versuchen, diese Richtung noch etwas zu vertiefen...