Ein Auge für die Nähe und eins für die Ferne?

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Ein Auge für die Nähe und eins für die Ferne?

Beitragvon chris1 » 01.05.2011 13:54

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe eine Frage, die nicht direkt mit dem Augentraining zu tun hat. Aber vielleicht kann sie trotzdem jemand beantworten.

Ich habe morgen die Voruntersuchung für meine Star-Operation. Am linken Auge ist sie sicherlich notwendig, am rechten Auge fängt der Star auch an, aber da merk ich noch nichts davon. So toll wie eine echte Linse ist die künstliche Linse natürlich nicht, man kann sie nur für die Ferne oder die Nähe machen. Also kriege ich sicher eine Linse für die Ferne und muss zum Lesen Brille tragen. Das ist ja ein echter Fortschritt für mich, die ich seit mehr als 40 Jahren immer Brille oder Kontaktlinse trage. Nun habe ich aber heute gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, ein Auge für die Ferne und eines für die Nähe zu machen. Da ich ja sowieso nicht dreidimensional sehe (infolge einer leichten Schielstellung), wäre das ja für mich eine Möglichkeit.

Mein Augenarzt hat zwar davon nichts gesagt, aber in der Zeit, die er für mich als Kassenpatientin hat, wäre das ja gar nicht möglich. Obwohl er sich Mühe gibt. Ich werde natürlich morgen im Krankenhaus nach dieser Variante fragen - aber vielleicht hat von auch schon jemand eine Idee, wie sich das auswirken könnte.

Liebe Grüße
Chris
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Ein Auge für die Nähe und eins für die Ferne?

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Beitragvon Nicole » 01.05.2011 15:57

Hallo Chris,

ob du damit klarkommst könnte man am besten mittels Kontaktlinsen probieren.
Allerdings siehst du durch den Grauen Star ja schlecht, so dass es wohl für nach der OP nicht aussagekräftig wäre. *grübel*

Hier gibt es Berichte zur Monovision: *klick*.

Vielleicht hilft dir das weiter?
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Beitragvon chris1 » 01.05.2011 18:19

Hallo Nicole,

danke für deine Antwort. Ich hab nicht wirklich damit gerechnet, eine Antwort zu bekommen, weil es doch ein bisschen ein ausgefallenes Thema ist.

Nun - derzeit habe ich am rechten Auge -6 Dioptrien und am linken Auge durch den Grauen Star so um die -10 wahrscheinlich (bin auf -6,5 korrigiert). Derzeit ist es so, dass ich, wenn ich mich konzentriere, mit dem rechten Auge schaue, dem besseren, aber wenn ich müde bin oder unkonzentriert, mischt sich das linke ein. Ich merke das daran, dass ich Lichtquellen oder auch Verkehrszeichen im Dreier-Pack sehe.

Ich komme klar damit, fahre aber auch selten mit dem Auto und noch seltener in der Nacht, weil mir da schon etwas mulmig zumute ist. Aber wenn die 3er-Bilder kommen, reicht eine kurze Konzentration, und der halbwegs scharfe Blick mit dem rechten Auge hat mich wieder.

Was ich überhaupt nicht weiß, ist, wie es ist, wenn man eine Lesebrille braucht. Momentan habe ich manchmal ein bisschen Probleme, im Telefonbuch zu lesen, wenn es nicht ganz hell ist - aber direkt altersweitsichtig bin ich noch nicht.

Aber ich glaube halt, dass es einfach wichtiger ist, in der Ferne gut zu sehen. Soll sowieso nicht so viel lesn :D .

Na gut, mal sehen, was die im Krankenhaus sagen.

Ich werd euch auf dem laufenden halten.

Liebe Grüße
Chris
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Beitragvon chris1 » 02.05.2011 19:44

So, heute war ich also bei der Voruntersuchung zur Katarakt-Operation.

Jetzt bin ich durch dieses Forum endlich draufgekommen, dass bei allen Leuten offensichtlich die Kontaktlinsen-Dioptrien weniger sind als bei den Brillen. Ich habe also bei den Brillen -7,5 (links) und -6 Dioptrien. D. h., ich hatte. Die Assistentin hat mich gefragt, ob ich links immer schon so stark kurzsichtig war. Da hab ich sie gefragt, wieviel ich leicht aktuell habe. Sie hat gemeint, -13 oder -14. Soviel zum Thema schnelle Verschlechterung der Kurzsichtigkeit durch den Grauen Star.

Das Thema Monovision habe ich nicht angeschnitten, möchte ich auch nicht mehr. Jetzt hat mir diese eine Augenärztin vor einem Vierteljahr endlich einmal gesagt, dass ich doch ein ganz grobes räumliches Sehen habe, zumindest in der Nähe, da möchte ich das nicht gleich wieder ruinieren. Vielleicht kann ich ja davon ausgehend mein räumliches Sehen allgemein ausbauen. Der Arzt hat jedenfalls gemeint, vielleicht kommt es ja dann, das räumliche Sehen, wenn die Differenz zwischen den beiden Augen nicht mehr so groß ist.

Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass er -13 Dioptrien hat, hätte ich ihn wahrscheinlich an der Hand genommen und hätte ihn über die Straße geführt :wink: . Aber in echt empfinde ich das Ganze gar nicht sooo schlimm. Gut, das Tragen von nur der linken Kontaktlinse hab ich nicht mehr oft praktiziert, eine Unterkorrektur von 5 Dioptrien ist doch ein wenig viel.

Aber was mir vorkommt, ist, das es beim Sehen so wie beim Schifahren zwei Komponenten gibt: das Material und die Technik. Wenn auch das Material schon ein bisschen verschlissen ist, kann man mit der richtigen Technik doch einiges ausgleichen.

Ich kenne eine Frau, die ist über 70, ist -6 Dioptrien kurzsichtig und geht fast immer ohne Brille. Sie grüßt bei ihr im Heimatort alle Leute recht freundlich, weil sie nie wissen kann, ob sie die nicht kennt. Naja, und wenn sie bekannt sind und zurückgrüßen, kennt sie sie ja an der Stimme :D .

Ich werd mich natürlich schon operieren lassen, hab schon nächste Woche den Termin. Aber ich denke mal, dass ich durch die richtige "Technik" (wobei ich hauptsächlich darunter verstehe, viel herumzuschauen und nicht zu starren, was ich früher sicher sehr viel gemacht habe und sicher auch heute noch, weil sowas kann man sich ja nicht von heute auf morgen abgewöhnen) meine subjektive Sehzufriedenheit schon verbessern kann. Und natürlich ist durch eine solche Operation ja nicht von heute auf morgen bis zum Rest des Lebens (bei der heuteigen Lebenserwartung für Frauen hab ich erst knapp die Hälte hinter mir) alles eitel Wonne.

Liebe Grüße
Chris
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Beitragvon chris1 » 22.05.2011 12:47

So - ich wollte euch ja auf dem Laufenden halten:

Ich bin jetzt auf dem linken Auge operiert. Das Ziel war eine halbe Dioptrien kurzsichtig. Nun, ich bin mit dem Ergebnis hoch zufrieden - ich seh so gut wie überhaupt noch nie in meinem Leben. Einfach schön, so viel zu sehen.

Allerdings hat mich das Ganze emotional ziemlich durcheinandergebracht. Ich hab ja die letzten Jahre hauptsächlich auf dem rechten Auge geschaut, weil das linke halt schon um einiges schlechter war. Nach der Operation seh ich jetzt alles: in die Ferne schau ich mit dem linken, operierten Auge, und zum Lesen benutze ich das rechte, noch nicht operierte, kurzsichtige Auge (ich hab einen Visus von 0,7, haben die geschrieben auf dem Bericht an meinen Augenarzt). Das war erst einmal toll.

Ich hab aber komplett die Panik gekriegt, als ich mitkriegte, dass ich, wenn ich das rechte, nicht operierte Auge, zumach, mit dem linken, dem operierten Auge wirklich nicht mehr lesen kann. Ich hab sogar schon überlegt, die Operation rechts gar nicht mehr vornehmen zu lassen.

Inzwischen hab ich mich beruhigt, werd mich rechts auch operieren lassen (ich hab ja schon den Termin! Aber gut - abgesagt ist der in fünf Minuten). Ich bin gespannt, wie es ist, wenn ich rechts auch so gut sehe wie links. Und vielleicht - kann ich ja mit dem rechten Auge dann trotzdem lesen. Die Zusammenarbeit zwischen Auge und Gehirn ist ja sowieso viel zu komplex, um sie einfach zu durchschauen. Und wenn nicht - es gibt genügend Leute, auch schon in meinem Alter, die zum Lesen eine Brille brauchen.

Liebe Grüße
Chris
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Beitragvon moobe » 16.06.2011 18:06

chris1 hat geschrieben:So - ich wollte euch ja auf dem Laufenden halten:

Ich bin jetzt auf dem linken Auge operiert. Das Ziel war eine halbe Dioptrien kurzsichtig. Nun, ich bin mit dem Ergebnis hoch zufrieden - ich seh so gut wie überhaupt noch nie in meinem Leben. Einfach schön, so viel zu sehen.

Allerdings hat mich das Ganze emotional ziemlich durcheinandergebracht. Ich hab ja die letzten Jahre hauptsächlich auf dem rechten Auge geschaut, weil das linke halt schon um einiges schlechter war. Nach der Operation seh ich jetzt alles: in die Ferne schau ich mit dem linken, operierten Auge, und zum Lesen benutze ich das rechte, noch nicht operierte, kurzsichtige Auge (ich hab einen Visus von 0,7, haben die geschrieben auf dem Bericht an meinen Augenarzt). Das war erst einmal toll.

Ich hab aber komplett die Panik gekriegt, als ich mitkriegte, dass ich, wenn ich das rechte, nicht operierte Auge, zumach, mit dem linken, dem operierten Auge wirklich nicht mehr lesen kann. Ich hab sogar schon überlegt, die Operation rechts gar nicht mehr vornehmen zu lassen.

Inzwischen hab ich mich beruhigt, werd mich rechts auch operieren lassen (ich hab ja schon den Termin! Aber gut - abgesagt ist der in fünf Minuten). Ich bin gespannt, wie es ist, wenn ich rechts auch so gut sehe wie links. Und vielleicht - kann ich ja mit dem rechten Auge dann trotzdem lesen. Die Zusammenarbeit zwischen Auge und Gehirn ist ja sowieso viel zu komplex, um sie einfach zu durchschauen. Und wenn nicht - es gibt genügend Leute, auch schon in meinem Alter, die zum Lesen eine Brille brauchen.

Liebe Grüße
Chris



Was ist nu daraus geworden? Bin sehr daran interessiert :D
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Beitragvon chris1 » 16.06.2011 20:15

Hallo moobe,

ich genier mich ein wenig, weil ich nun doch alle beide Augen operieren lassen habe :oops: . Aber ich bin total glücklich. Ich seh so klar wie überhaupt noch nie. Dabei sagte der Arzt bei der Operation des zweiten Auges, ich hab am zuerst operierten Auge nur eine Sehleistung von 80 Prozent. Man merkt ja gar nicht, wie schlecht man sieht.

Natürlich ist es lästig, eine Lesebrille zu brauchen. Es verwirrt mich ein wenig, dass es nichts nützt, die Dinge näher zu bringen, um sie genauer zu sehen. Aber ich hab mir von der Nachbarin eine Lesebrille mit +1 Dioptrien ausgeborgt, damit kann ich sowohl lesen als auch am Computer arbeiten. D.h., am Computer arbeiten könnte ich notfalls auch ohne, aber es ist halt sehr anstrengend.

Ich möchte trotzdem mit den Augenübungen weitertun. Momentan mach ich nur die Energieübung von Leo Angart. Da kann mal sicher nichts passieren, und sie hilft mir auch. Ich bin ja sowieso nicht ganz korrigiert, sondern nur auf -0,5 Dioptrien, aber das kommt mir schon wie ein Wunder vor.

Leo Angart schreibt auch, dass die Linse nur einen Anteil von 10 Prozent am Sehen hat. Mich täte zwar interessieren, woher er solche Angaben hat. Aber wie auch immer - ich kann noch 90 Prozent trainieren. Es warten außerdem noch mein Astigmatismus, meine Amblyopie (beide Augen sind gleich operiert, aber das linke hatte nichts Eiligeres zu tun, als gleich wieder schwächer zu werden), meine Schielstellung, etc. auf Besserung.

Manchmal ist mir schon ein bisschen leid darum, nicht einfach gleich alles lesen zu können, was mir unterkommt, sondern zur Lesebrille greifen zu müssen - aber ich hab in den letzten 40 Jahren soviel gelesen, dass ich die nächsten 40 Jahre theoretisch damit zufrieden sein könnte, alles zu verdauen, was ich schon gelesen hab).

Liebe Grüße
Chris
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Beitragvon chris1 » 16.06.2011 20:53

Aber deine Frage war wahrscheinlich die, ob sich das räumliche Sehen automatisch eingestellt hat, weil beide Augen gleich gut sehen (sollten). Leider nein. Das hatte ich auch gehofft. Aber vielleicht geht das mt dem Üben besser, ich muss erst schauen, womit ich anfang.

Aber ich hab jetzt Einsichten gekriegt, wie ich meine Augen unterschiedlich verwende. Vielleicht kann ich damit weiterarbeiten. Aber dazu ein andermal mehr.

Ich seh momentan das Bild so, dass die Hardware in Ordnung gebracht worden ist - jetzt muss ich mich um die Software kümmern.

:)
Chris
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