Der gute Ziliarmuskel..

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Der gute Ziliarmuskel..

Beitragvon Tomdenver » 09.02.2010 13:39

Hallo :schlafen:

ich habe mir Gedanken zum Thema Kurzsichtigkeit gemacht.

Wer viel Zeit vor dem PC verbringt,
dessen Körperhaltung verschlechtert sich,
weil sich Muskeln des Oberkörpers und Rumpfes verkürzen und durch mangelnde Bewegung schlecht durchblutet werden.

Wer viel Zeit vor dem Fernseher verbringt,
bekommt Kopf und Nackenschmerzen,
weil sich die Nackenmuskulatur durchs permanente Zusammenziehen während der angespannten Sitzhaltung (keine Bewegung, Buckel..) verspannt und auf Dauer verkürzt.

Wer im Büro arbeitet kennt das Gefühl zum Feierabend sich strecken und bewegen zu wollen,
weil man den Körper den ganzen Tag in einer Haltung 'gefangenhielt',
die zu muskulären Problemen, wie z.B. Verkürzung führen kann.

Wer all diese Dinge tut,
auch lesen, lernen, nähen, schreiben usw. hält seinen Sehapparat die ganze Zeit auf einen Punkt fixiert.

Da stellt sich mir die Frage,
wenn all diese und andere Tätigkeiten Ursache für Muskelverspannungen und -verkürzungen sind,
ist eine Verkürzung des Ziliarmuskels, der den Fokus des Auges steuert nicht die wahrscheinlichste Antwort auf die Frage warum der Mensch kurzsichtig wird?

Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion. :camping:

Gruß,
Thomas :käffela:
Tomdenver
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Beitragvon maddin » 09.02.2010 14:10

der ziliarmuskel befindet sich doch rund um das auge...
wie soll sich der da groß verkürzen? dann müsste er ja ins auge gehen oder nich?
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Beitragvon Tomdenver » 09.02.2010 15:58

Nein er geht natürlich nicht durch das Auge hindurch.

Wenn wir nah sehen zieht sich der ZM um das Auge herum zusammen (-> ist also kurz) und macht es lang.
Wenn wir weit sehen erschlafft er (-> geht auseinander, wird lang) und macht es wieder 'kurz'.

Ist der ZM nun verkürzt,
kann er nicht mehr in vollem Umfang erschlaffen, bzw. lang werden.
Dadurch hält er das Auge ständig lang und wir sehen in der Entfernung unscharf.

Konnte ich mich verständlich ausdrücken?
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Beitragvon sven » 09.02.2010 16:43

Der ZM verändert nur die Linse. Wenn du Augentraining machst bekommst du aber Schmerzen in den äußeren Augenmuskeln, die auch die Lage des Auges Verändern.

William Bates hatte die These aufgestellt und untersucht, daß nur die äußeren Augenmuskeln, das Scharfstellen bewerkstelligen.

Ich denke es ist eine Kombination aus beiden.

Mit den Linsentheorie alleine läßt sich nicht erlären wieso sich Kurzsichtigkeit überhaupt verbessern kann. Mit der Linsentheorie ist das unmöglich.
Schoene Gruesse

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Beitragvon Tomdenver » 09.02.2010 16:47

Hoppla ich dachte der Muskel der das Auge 'langzieht' sei der Ziliarmuskel.
Werd mal schnell bei Wikipedia vorbeischauen..
Aber das Prinzip der Verkürzung ist doch sehr wahrscheinlich,
da es sich ja in jedem anderen Teil des Körpers bei permanenter monotoner Arbeit einstellt, oder?
Nur wie kann man die äußeren Augenmuskeln dehnen?
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Beitragvon maddin » 09.02.2010 17:26

Tomdenver hat geschrieben:Hoppla ich dachte der Muskel der das Auge 'langzieht' sei der Ziliarmuskel.
Werd mal schnell bei Wikipedia vorbeischauen..
Aber das Prinzip der Verkürzung ist doch sehr wahrscheinlich,
da es sich ja in jedem anderen Teil des Körpers bei permanenter monotoner Arbeit einstellt, oder?
Nur wie kann man die äußeren Augenmuskeln dehnen?


entspannungsübungen....
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Beitragvon Martin/T. » 09.02.2010 18:44

Nein, der Ziliarmuskel ist ein innerer, ringförmiger Augenmuskel. Er sitzt ziemlich nah hinter der Iris und lässt über Kontraktion die radial von ihm nach innen abgehenden Zonulafastern locker, wodurch die daran hängene Linse wie ein Trampolin in ihre natürliche (kugelige, höherbrechende) Form zurückgehen kann, aus der sie bei entspanntem Ringmuskel (keine Akkommodation, Ferneinstellung) herausgezwungen wird. Diese Elastizität der Linse geht dann mit der Alterssichtigkeit verloren.

So ist die allgemeine Theorie, der ich bisher nach Bates (siehe Sven oben) in meinen Kommentaren mit Skepsis bis Ablehnung begegnet bin. Ich habe diese Meinung allerdings zwischenzeitlich ändern müssen, als ich davon las, dass es anscheinend bereits akkommodative Intraokularlinsen gibt. :!: Denn wenn künstliche Linsen, die man an die Stelle der natürlichen implantiert, die Funktion der Akkommodation übernehmen können, dann ist es ja wohl mehr als nur wahrscheinlich, dass VOR der Implantation dieselbe Funktion von der natürlichen Linse erfüllt wurde, - und nicht von einer ganz anderen anatomischen Struktur. :|

Allerdings denke ich, wie Sven, dass es ein Wechselspiel zwischen diesem inneren und den äußeren Augenmuskeln geben MUSS, denn, wie gesagt, auch ich spüre diesen "Muskelkater" beim Fernpunkttraining, und zwar um das Auge, und außerdem ist ja ein Zusammenhang zwischen häufiger Naharbeit und der Entstehung von Kurzsichtigkeit bekannt. Ich habe bis heute nicht verstanden, wieso immer gesagt wird, es sei so einleuchtend, dass, wenn der Ziliarmuskel in der Kontraktion festwächst, das Auge in die Länge und die äußeren Augenmuskeln mit dem Auge wachsen sollen. In der Erforschung dieses Zusammenhangs läge m.E. auch ein Verständnis des Augentrainings (bei Kurzsichtigkeit).

Deine Theorie, Tomdenver, finde ich an sich stimmig, allerdings nicht ganz übertragbar. Denn soweit du dich allein auf den Ziliarmuskel konzentrierst, ist das kurzsichtige Auge tatsächlich "nicht schlechter" als das normalsichtige; die Akkommodationsspanne ist meistens ziemlich gleich. Wenn sich beim Rücken Muskulatur verkürzt, wird sie aber meistens zugleich auch starrer und unbeweglicher. Und genau das sagte ja Bates (aber nicht die heute vorherrschende Theorie) für das kurzsichtige Auge.

:grübel:
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Beitragvon sven » 09.02.2010 23:19

Tomdenver hat geschrieben:Nur wie kann man die äußeren Augenmuskeln dehnen?


Das ist quasi was wir in diesem Forum diskutieren und wir siind nicht alle derselben Meinung.

Viel Spass
Schoene Gruesse

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Beitragvon Tomdenver » 10.02.2010 15:12

Oh viele interessante Antworten!

Es ist doch auch bei vielen Leuten so,
dass sie mit Brille immer schlechter sehen,
während dieser Verschlechterungsprozess mit Kontaktlinsen aufgehalten wird.

Meiner Meinung nach geschieht dies,
weil das Auge mit Brille im Bewegungsradius eingeschränkt ist und oft nur gradeausstarrt.
Im Gegenzug zu Kontaktlinsen oder ohne Sehhilfe.

Das würde doch auch für eine Verspannung bzw. Verkürzung des ZM's und/oder der äußeren Augenmuskulatur sprechen, oder?


Ich versuche bei meinen Akkomodationsübungen in verschiedene Richtungen zu blicken (also mal links oben, rechts unten usw.).
Dadurch erhoffe ich mir eine Dehnung der äußeren AM, die vielleicht durchs Starren auf den Bildschirm und Naharbeit 'festgefahren' ist.
Subjektiv sehe ich auch schon besser (übrigens, ~-7 dpt),
nur bei Schrift lesen hat sich noch nicht viel verändert.
(machs aber auch noch nicht sehr lange, paar Wochen)

Hab auch oft ein Spannungsgefühl rund ums Auge nach den Übungen,
frag mich nur ob das gut oder schlecht ist,
seh dann nicht gaaaanz so gut wie am Anfang der Übung. :?:
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Beitragvon Martin/T. » 10.02.2010 18:38

Ich denke auch, dass an diesem Ansatz, die Beweglichkeit der Augen zu trainieren, weil die bei Kurzsichtigkeit defizitär ist, viel Wahres dran ist. Darauf deuten m.E. alle Erfahrungen derer, die die Sache pragmatisch und optimistisch angehen und nicht sich - oder anderen! - nicht mit (beschränkter) Theorie im Wege stehen.

Kann gut sein, dass unter den vielen Bemerkungen, die ich schon zum Thema gemacht habe, auch etliche andersklingende, kritische sind. Da ist aber nicht mehr dran, als dass ich einfach selber so ein Bewegungsdefizit bei mir nie (bzw. nie eindeutig) entdeckt habe: Ich hatte nie Brille getragen, nur auf einem Auge eine leichte Kurzsichtigkeit, was heißt, das Auge hat sich halt in der Fernsicht ans gute einfach "angehängt". Da aber nie Doppelbilder (Schielen) autraten, muss es also genauso beweglich oder unbeweglich gewesen sein wie das (praktisch normalsichtige) gute.

Dieser ganze Gedankengang ist aber wahrscheinlich nur logisch schlüssig, wenn wir von großen (Blickrichtungs-)Bewegungen sprechen. Die kleineren (Sakkaden-)Bewegungen sind aber vielleicht selbst unter Fusion rechts-links nicht permanent koordiniert, so dass mein schlechtes dennoch eine gewisse Unbeweglichkeit entwickelt haben könnte.

Seltsamer finde ich da schon, dass auch in meiner früheren, etwas stärkeren (und beidäugigen!) Kurzsichtigkeit im Alter 16-18 ich nichts von Unbeweglichkeit gemerkt hatte. Aber auch das war noch nicht so stark, und ich hab vielleicht nur nicht richtig "in mich reingefühlt".

Also kurz, Tomdenver; ich denke, du bist auf einem richtigen Weg; mach nur weiter. :wink:
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Beitragvon Martin/T. » 13.02.2010 18:30

Tomdenver hat geschrieben:Hab auch oft ein Spannungsgefühl rund ums Auge nach den Übungen,
frag mich nur ob das gut oder schlecht ist,
seh dann nicht gaaaanz so gut wie am Anfang der Übung. :?:


Bei mir war es, dass mein erster Übungsansatz der war, gute Momente (die die meisten Kurzsichtigen haben, zumindest mit ein bisschen "Nachhilfe") irgendwie häufiger und länger anhaltend zu machen. Das hatte zuerst wenig mit Entspannung oder geistiger Arbeit, schon eher was mit "Quetschen und Kneifen" zu tun. Entsprechend kam ich dann auch schnell an eine Grenze, vgl. dem Punkt, den auch Du hier beschreibst.

Ich hatte aber dann gemerkt, dass durch dieses nunmehr dauernd verfügbare Spannungsgefühl m.E. eine Art "latenter Verspannung" manifest geworden war, und es mir im zweiten Ansatz sehr wohl möglich, über Maßnahmen, die man im weitesten Sinne als Entspannungstraining bezeichnen kann, den Grundvisus und die Verfügbarkeit von klarer Sicht bei und durch Lockerheit immer weiter zu verbessern, - wenn auch über etliche Wochen.

Also kurz, ich find das ein vernünftiges Zeichen, wenn Du merkst, dass das, was Spannungsgefühl bei Dir auslöst, auch den Visus verschlechtert. Ich denke aber, dass du auf einem richtigen Weg zumindest sein kannst, weil auch bei mir das, was die Verspannungen hervorgerufen hat, gleichzeitig das war, was mir auch über Verspannungen wie gleichermaßen öde Sicht letztlich hinweggeholfen hat.

Dass ich mir dabei auch über lange Strecken selbst im Wege gestanden sein mag, will ich gar nicht leugnen, weil bei dem ganzen Augentraining eigentlich alles immer ein großes Experimentieren ist. Ich denke, ich stehe gerade in diesen Tagen wieder vor einem neuen Aha-Erlebnis und Sprung vorwärts. Wenn sich das bewahrheitet, bald mehr in meinem "Faden".

:wink:

(P.S. Allerdings "spiele" ich, wie Sven schreibt, in "einer anderen Liga", - zwei bis drei Viertel Dioptrien als Ausgangswert und auf nur einem Auge -, und es bleibt jedem stärker Kurzsichtigen selbst überlassen, ob er den Eindruck hat, dass wir von derselben Art Defekt reden. Ich selbst denke, überwiegend schon.)
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Re: Der gute Ziliarmuskel..

Beitragvon Mrs.Robinson » 20.04.2010 22:25

Es kann eine Verkürzung sein, aber auch eine Art Kraftverlust oder Verspannung.
David De Angelis hat NUR seinen Ziliarmuskel trainiert und wurde damit wieder normalsichtig.
Ich denke es gibt nicht "eine" Kurzsichtigkeit, sondern verschiedene Arten, die alle einen anderen Ursprung haben und somit auch nie auf die selbe Weise gelöst werden können. Es ist ein Zusammenspiel von den Teilen des Auges sowie dem Menschen, der dran hängt ;)
Wer seinen Ziliarmuskel anstrengt, wird auch etwas in den äußeren Augenmuskeln spüren. Somit hätte ein Training der äußeren Augenmuskeln vermutlich Auswirkung auf den Ziliarmuskel.
Interessante Sache :D
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Re: Der gute Ziliarmuskel..

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