Liebe merukando,
Dieser Abschnitt hängt mit Bates Vorwort zusammen / Siehe Bates: Rechtes Sehen ohne Brille:
Zentrales Sehen – der Kern meiner Methode
Die Fähigkeit des zentralen Sehens ist der Kern meiner Methode. Mit
dem zentralen Blick sieht man die direkt angeblickte punktgroße Stelle –
den Blickpunkt – am besten.
Zentrales Sehen erfordert wie alle geistige Tätigkeit Aufmerksamkeit
und Geistesgegenwart. Macht das Lesen Schwierigkeiten, erscheint
nicht diejenige Stelle am kontrastreichsten und deutlichsten, auf die der
Blick gerichtet wird, sondern sieht man gleichzeitig Buchstaben oder
Wörter in der weiteren Umgebung ebenso gut oder gar besser, dann ist
es um das zentrale Sehen schlecht bestellt. Vielmehr sollte der Punkt in
einem Buchstaben, auf den dein Blick gerade fällt, der deutlichste und
schwärzeste sein.
Man sieht um so schlechter, je mehr man sich dabei anstrengt. Die
Heilung fehlerhaften Sehens durch Behandlung ohne Brille beginnt mit
vollkommener Entspannung und endet mit passivem und entspanntem
zentralem Sehen, gesunden, auch von Stoffwechselproblemen unbehelligten
Augen und befähigt zur im fortgeschrittenen Alter allein verbleibenden
Hüllakkommodation. Eine Übung zur Einstimmung:
Schließe die Augen, decke sie noch zusätzlich mit den hohlen Handtellern
ab. Suche das empfundene Schwarz gedanklich weiter zu vertiefen
und vollkommen gut ins Gedächtnis aufzunehmen. Halte die Augen
geschlossen, bis alles Gefühl von Spannung und Verkrampfung aus der
Augenzone gewichen ist.
Jetzt öffne die Augen und blicke während eines Sekundenbruchteils
aus einem Wort oder Satz einen einzigen Buchstaben an. Wenn es dir
gelungen war, dein ganzes vom Auge bis zum Gedächtnis reichendes
visuelles System genügend zu entspannen, wirst du kurz und blitzartig
einen Moment klaren Sehens erleben, und der Umfang der Stelle, die
du am besten siehst, wird kleiner geworden sein.
Nach diesem kurzen Blick schließe die Augen sofort wieder, bleibe
daran interessiert, daß die Empfindung von Schwarz – oder einer vorgestellten
Farbe – an Tiefe zunimmt, bis das Gefühl der Ruhe eingetreten
ist. Dann öffne sie wieder kurz, um den Buchstaben, besser noch nur
einen kleinen Teil davon oder gleich einen Punkt ganz kurz anzusehen.
Fahre eine Weile damit fort, abwechselnd die Augen zu schließen und
auszuruhen und dann wieder ganz kurz ein möglichst kleines Detail
anzusehen. Nach einiger Zeit wirst du feststellen, daß auch bei zunehmender
Blickdauer das klare Sehen erhalten bleibt.
Hier beschreibt Bates seine Methode nochmal kurz, klar und einfach.
Das ist das, wonach ich z. Zt. am meisten praktiziere.
Noch einen schönen Sonntag
wünscht Sina