Hallo, ich bin Florian, 37 Jahre und bin stark nach innen schielend auf die Welt gekommen. Im Alter von 3 Jahren hatte ich eine Schieloperation, bei der die Korrektur so gut war, dass kein Schielen mehr zu erkennen war, zumindestens für jemanden von außen, Doppelbilder hatte ich immer.
Ich musste regelmäßig an Apparaten üben, in denen 2 Bilder übereinander gelegt wurden, war aber zu klein um kommunizieren zu können, was eigentlich wirklich mein Problem ist.
Da mir die Schulmedizin nicht weiterhelfen kann außer natürlich mit Brillen (die trage ich schon von klein auf, weil ich kurzsichtig bin (derzeit etwa 1 Dioptrie links und 3 Dioptrien rechts) und ich mit Ärzten, die mir erzählen, dass man nur bis zum Alter von 4 Jahren etwas ändern kann und dann nicht mehr, prinzipiell nichts anfangen kann, suche ich hier Rat.
Ich fange seit einiger Zeit an, nach außen zu schielen und es wird, wenn meine Augen müde sind und ich etwas strärker schiele, auch nach außen sichtbar.
Meine Wahrnehmung ist, dass ich zwar immer Doppelbilder habe aber mein Gehirn ein Bild ausblendet, d.h. ich sehe das zweite Bild unterschwellig immer.
Der wesentliche Punkt ist aber, und das konnte ich als Kind bei den Augenübungsapparaten noch nicht erklären: ich schaue nie mit beiden Augen gleich stark, ich schaue immer mit einem Auge vorherrschend (90%) und das andere schaut mit (10%), ich komme nie mit beiden Augen auf 50:50, wenn ich versuche mich in die Richtung zu konzentrieren wird nur das Doppelbild stärker.
Meistens (und vor allem mit der Brille, ich habe sie nicht immer auf) schaue ich mit dem rechten Auge. Habe ich die Brille nicht auf, schaue ich auch oft mit dem linken Auge (da ich mit diesem besser in die Entfernung sehe) dann entsteht aber das Problem, dass das rechte Auge nach oben zu schielen beginnt. Wenn ich also meine Mitmenschen erschrecken will, brauche ich nur mit dem linken Auge zu schauen, den Kopf nach links zu neigen und schon schielt das rechte Auge vertikal etwa 30-40° hinauf, schaut ziemlich extrem aus
Was ich Euch eigentlich erzählen will und hier hoffe ich, dass vor allem alle, die das Thema Schielen haben, mir weiterhelfen können, ist, dass bei allen Augenübungen entscheidend ist, mit welchem Auge ich vorherrschend schaue. Um auf das Beispiel mit dem Apparat auf dem ich als kleines Kind in der Schielambulanz üben musste, zurückzukommen: Wenn dort im linken Bild ein Hund war und im rechten eine Hütte, dann wurde das Bild so eingestellt, dass der Hund in der Hütte ist. Das hat aber nur funktioniert, wenn ich die ganze Zeit z.B. mit dem linken Auge vorherrschend geschaut habe. Kaum habe ich vorherrschend auf das rechte umgeschaltet, war die Hütte leer und der Hund weit daneben.ö
D.h. für mich, dass ich eigentlich viele Augenübungen, die die Bates-Methode beschreibt, doppelt üben muss, einmal mit vorherrschendem rechten Auge, einmal mit vorherrschend linken Auge und das ist zeitlich eher frustrierend. Leider versteht kein Augenarzt, was ich meine.
Versteht es jemand von Euch, kann es wer nachvollziehen?
Alles Liebe
Florian