Hallo mal wieder.
" bestimmte visuelle Phänomene; in diesem Verwendungszusammenhang ist also nicht so sehr ein psychologischer Prozess gemeint, sondern vielmehr ein überwiegend physiologisches/neurologisches Phänomen. – Ich werde daher mit Hinweis auf dieses "fließende Bedeutungsspektrum" durchgehend den Begriff mit "
" übersetzen. Alle Kurzanmerkungen in eckigen Klammern innerhalb des Textes stammen von mir.
Werfen Sie Ihre Brille fort
("Throw Away Your Glasses", William Bates, M.D., Better Eyesight Magazine, Vol. XIV, No. 1, Juli 1929)
(Anmerkung des Herausgebers: Der folgende Text ist der Nachdruck eines Artikels, der im Magazin Hearst's International im September 1923 erschien. Auf Anregung einiger unserer Leser erscheint er nun hier in Better Eyesight erneut.)
Vor mehr als dreißig Jahren, es nicht besser wissend und angeleitet durch die Praxis anderer Augenärzte, empfahl ich fehlsichtigen Patienten stets, ihre Augen fortzuwerfen und mittels Brillen zu sehen. Seit der Zeit habe ich einige wertvolle Entdeckungen gemacht, welche mich dazu in die Lage versetzen, Menschen ohne Zuhilfenahme von Brillen zu heilen. Der Satz lautet nun: "Wirf Deine Brille fort und sieh mit Deinen Augen."
Wir entwickeln uns rapide zu einer "bebrillten Nation" ["a four-eyed nation"]. Mit eifriger Begeisterung versehen die Augenärzte viele Menschen mit Brillen, die diese nicht brauchen. Sobald wir zum Arzt gehen und über unsere Augen klagen und über irgendeine andere nervöse Störung in unserem Geist und unserem Kopf, in unserem Magen oder anderswo, verschreibt der Arzt eine Brille. Vor fünfzig Jahren war die Zahl der Personen, die eine Brille trugen, sehr viel geringer, als sie es heute ist. Die menschliche Natur ist dergestalt, dass, sobald eine Person beginnt, eine Brille zu tragen, wir glauben, jedermann müsste ebenso handeln wie diese Person und ebenfalls eine Brille tragen. Wenn prominente Personen eine Mode vorgeben, so glauben die "gewöhnlichen Sterblichen", sie müssten es ihm nachtun. Nach den überbrachten Theorien sollten in diesem Land, mit seiner Population von 110 Millionen Menschen oder mehr, alle Menschen über Vierzig eine Brille tragen.
Einige Augenspezialisten sind sogar so weit gegangen, zu sagen, dass alle schulpflichtigen Kinder eine Brille tragen sollten. Entweder um ihre Fehlsichtigkeit zu lindern oder um ihre Sehkraft vor dem Versagen zu bewahren. Diese Angelegenheit wurde vom Board of Education der Stadt New York im Jahre 1912 behandelt und das Vorhaben wurde mit einigem Nachdruck vorangetrieben. Ich war der einzige Mediziner, der vor das Board trat und die Methode zur Heilung und Verhütung von Fehlsichtigkeit bei Schulkindern ohne die Zuhilfenahme von Brillen empfahl.
Der Wahnsinn mit den Brillen hat mitterweile sogar die Babybetreuung erreicht. Es ist alles falsch und die Beweise dafür, dass unvollkommene Sehkraft ohne die Verwendung von Brillen heilbar ist, haben sich durch die Jahre immer weiter angesammelt. Die meisten von uns sollten ein Interesse am Wohlergehen eines jeden Kindes haben, tätig werden und die Fakten untersuchen. Die medizinische Profession hat ihre diesbezügliche Pflicht missachtet. Es wurde wundervolle Arbeit geleistet bei der Erforschung und der Verhütung von Gelbfieber und anderen Krankheitszuständen, aber wenn es an das Auge geht, können die Ärzte nur Brillen empfehlen. Meine Untersuchungen haben viele Fakten von großer praktischer Bedeutsamkeit aufgezeigt
Zuallererst: Alle fehlsichtigen Kinder unter zwölf Jahren können ohne die Zuhilfenahme von Brillen geheilt werden. Das ist eine Herausforderung: Gibt es auch nur ein einziges Kind, welches durch meine Behandlung nicht geheilt werden kann, so liege ich falsch mit meinem kompletten Anliegen. Es gibt keine Ausnahme und wenn eine Behauptung keine Ausnahme besitzt, so nennen wir dies eine Wahrheit.
Sie können nicht nur von mir geheilt werden, sondern auch von ihren Eltern, ihren Lehrern, von jedermann der normalsichtig ist, aber sie können nicht von Menschen geheilt werden, die selbst fehlsichtig sind. [Der vorhergehende Satz fehlt interessanterweise in der Quackenbush-Edition der Better Eyesight-Gesamtausgabe komplett.] Die Lehrer in den öffentlichen Schulen waren erfolgreich, indem sie mit den Schülern täglich entsprechend meiner Empfehlungen praktizierten, die Snellen-Sehtafel mit jedem Auge einzeln zu lesen, der Praxis zumeist nicht mehr als ein paar Minuten widmend. Die Kinder, deren Sehkraft bereits normal ist, brauchen die Sehtafel nur mit ihrer normalen Sehkraft zu lesen, für eine Minute oder weniger jeden Tag, um Augen-Strain ["eyestrain"] und Fehlsichtigkeit vorzubeugen.
Einmal besuchte ich eine Schulklasse und sagte zu der Lehrerin: "Können Sie all jene Kinder benennen, die fehlsichtig sind?" Sie wählte eine Anzahl Kinder aus, von denen sie annahm, dass sie fehlsichtig seien. In all diesen Fällen traf sie diese Wahl aufgrund der Art und Weise, wie die Kinder ihre Augen gebrauchten. Einige von ihnen schielten, einige strainten auf andere Weise.
Ich testete die Sehkraft dieser Kinder und stellte fest, dass sie unvollkommen war. Ich schlug der Lehrerin vor, dass sie die Kinder bitten möge, ihre Augen ohne Strain zu verwenden, ohne jegliche Anstrengung zu sehen. Ich sagte: "Sie werden erkennen, wie gut die Kinder sehen können, wenn sie ihre Augen leicht und ohne Mühe verwenden."
Zu ihrer großen Überraschung lasen sie alle die Sehtafel mit normaler Sehkraft. Einige dieser Kinder trugen Brillen. Als sie sie abnahmen, war ihre Sehkraft zunächst unvollkommen, aber nachdem sie ihre Augen ausgeruht hatten, indem sie sie für fünf Minuten oder länger geschlossen hielten, verbesserte sie sich sehr. In einer anderen Klasse hatte die Lehrerin festgestellt, dass alle ihre Kinder fehlsichtig waren; aber indem sie ihnen zeigte, wie sie ihre Augen ausruhen können, indem sie Strain vermieden und indem sie sie schlossen, verbesserte sich die Sehkraft bei ihnen allen und alle bis auf eines erreichten vollkommene Sehkraft. Ich erfuhr, dass auch dieses Kind einige Wochen später ebenfalls vollkommene Sehkraft erreicht hatte. Es ist allerdings unmöglich, diese Kinder zu heilen, solange sie noch eine Brille tragen.
Bei all meiner Begeisterung fühlte ich, dass es für mich nicht angemessen ist, mich bei der Behandlung von Kindern einzumischen, die unter der Betreuung eines anderen Arztes standen und eine Brille trugen, die dieser verschrieben hatte. Aber natürlich konnte man es nicht mir anlasten, wenn die Kinder ihre Brillen verloren und dennoch gut ohne sie zurechtkamen.
Es sollte betont werden, dass Lehrkräfte, die selbst eine Brille tragen, einen größeren Prozentanteil von Schülern haben, die ihrerseits fehlsichtig sind, als das bei solchen der Fall ist, deren Sehkraft normal ist und die keine Brille tragen. Warum ist das so? Es ist eine Tatsache, dass Kinder, von Natur aus großartige Imitatoren, nicht nur bewusst oder unbewusst den angestrengten fehlsichtigen Blick der Augen der Lehrkraft nachahmen, sondern auch den Strain in allen Nerven des Körpers. Für das Wohl der Schulkinder sollten keine brillentragenden oder fehlsichtigen Lehrkräfte mit der Betreuung von Kindern an öffentlichen oder privaten Schulen bedacht werden
Eltern, die Brillen tragen, befinden sich praktisch ununterbrochen unter einem nervösen Strain. Es kann in allen Fällen gezeigt werden, dass die Augen dieser Kinder dazu tendieren, zu strainen und dass ihre Sehkraft nachlässt, da die meisten dieser Kinder, wenn nicht alle, den nervösen Strain ihrer Eltern bewusst oder unbewusst imitieren. Die Zukunft unseres Landes liegt in der Hand unserer Kinder und ich glaube, dass wir alle jedes Opfer bringen sollten, das für ihr Wohlergehen gebracht werden kann.
Es hat sich gezeigt, dass alle Personen, die ich testete, ohne die Zuhilfenahme von Brillen heilbar waren. Ich habe die Tatsache aufgezeigt, dass die Augen aller kurzsichtigen Personen normal werden, wenn sie auf eine entfernte kahle Wand schauen, ohne dabei zu versuchen, zu sehen. Das gleiche ist wahr auch für alle anderen Fälle, bei Weitsichtigkeit, bei Astigmatismus; es gibt keine Ausnahmen.
Es kann immer gezeigt werden, dass das normale Auge mit normaler Sehkraft kurzsichtig wird, wenn es sich bemüht, in die Ferne zu schauen; erneut: keine Ausnahmen. Wenn das normale Auge straint, um am Nahpunkt zu sehen, tendiert das Auge zu weniger Kurzsichtigkeit und wird schließlich auch weniger kurzsichtig, erzeugt dafür aber ein gewisses Maß an Weitsichtigkeit.
Der Strain bei Astigmatismus kann stets aufgezeigt werden. Mithilfe des Willens kann im normalen Auge durch den wird erforderlichen Strain jede Art von Fehlsichtigkeit erzeugt werden. Das normale Auge befindet sich immer in Ruhe und nichts wird getan, um zu sehen. ["The normal eye is always at rest and nothing is done in order to see."] Sobald irgendetwas getan wird, ist es immer falsch und erzeugt immer Fehlsichtigkeit. Dies legt gewisse Behandlungs- und Verhütungsmaßnahmen nahe. Eine Behandlung kann nur dann erfolgreich sein, wenn perfekte Ruhe erreicht wird.
Jeder Mediziner, der eine Brille trägt, ebenso wie jedes Kind, jeder Mann, jede Frau, muss strainen, um seine Augen der Brille anzupassen. In jedem einzelnen Fall kann dieses Tatsache aufgezeigt werden. Gewiss kann bzw. sollte die medizinische Profession die Führungsrolle übernehmen in dieser Bewegung, die den Nutzen der Augen der Schulkinder zum Ziele hat und ich glaube, wir vernachlässigen unsere Pflicht, wenn wir es unterlassen, diese Methoden zu studieren und zu praktizieren, welche ohne Zuhilfenahme von Brillen Fehlsichtigkeit heilen.
Fehlsichtigkeit ist für gewöhnlich ansteckend. Schauspieler auf einer Bühne verspüren kein Bedürfnis nach einer Brille. Man stelle sich nur einen Opernstar vor, der während seiner Darbietung eine starke Brille trägt. Der Strain würde die Musik ruinieren.
Viele Menschen fürchten sich vor dem Licht. Sie schützen ihre Augen mit dunklen Brillengläsern, wenn sie an den Strand gehen, sie benutzen Schirme, Sonnensegel; in tropischen Ländern ist eine besondere Art von Hüten sehr populär; Hüte, die dafür gedacht sind, die schädlichen Effekte des Sonnenlichtes zu vermeiden.
Bibliothekare und andere Leute, die bei künstlichem Licht arbeiten, verwenden alle möglichen Erfindungen, um ihre Augen vor dem künstlichen Licht abzuschirmen. Ist Sonnenlicht schädlich? Nein. Natürlich fühlt man die Veränderung, wenn man nach einem längeren Aufenthalt im Dunklen in das volle Sonnenlicht hinaustritt, und wenn man nervös ist, so ist die Wirkung auf das Auge verstärkt – übersteigert . Manche Menschen glauben, es sei schädlich für das Auge, bei vollem Sonnenlicht zu lesen, wenn die Sonne direkt auf das Papier scheint. Sie beklagen, das Licht blende ihre Augen .
Ich kenne einen Farmer, der für fünfzehn Jahre nicht in der Lage war, in der Sonne auch nur einen Handschlag zu tun. Er klagte, dass das Licht ihn vollständig blendete und so blieb er die meiste Zeit im Dunklen und war nicht so glücklich, wie er es hätte sein können. Er hatte eine große Familie und weil man ihn gern hatte, glaubte man, was er glaubte und so ermahnte man ihn laufend, seine Augen zu schützen. Wenn jemand plötzlich eine Tür öffnete und das Tageslicht hereinließ, gab es jedesmal viel Hast und Hektik, um die Türe zu schließen und den Herrn vor dem Licht zu schützen.
Er kam zu mir mit komplett in Tuch eingewickelten und so vor jeglichem Lichteinfall abgeschirmten Augen. Ich verdunkelte den Raum und ließ ihn nach unten schauen. Als er sehr weit nach unten schaute, hob ich eines der oberen Augenlider an und bündelte das Licht einer sehr hellen Lichtquelle auf den weißen Teil des Auges – zunächst ein künstliches Licht und dann das kräftige Licht der Sonne.
Die Wirkung war wunderbar. Er lächelte und ging im Raum umher, schaute aus dem Fenster, setzte seinen Hut auf, ging die Straße hinab und kam wieder zurück und fühlte sich erstklassig. Von diesem Tag an genoß er das Sonnenlicht, anstatt darunter zu leiden. Alles, was er benötigte, war ein wenig Ermutigung. Das starke Licht mithilfe einer Lupe zu bündeln und in sein Auge zu leiten verursachte ihm keinerlei Schmerzen oder Unwohlsein.
Ich kenne einen Weißen, der auf Borneo lebt, einer Insel in den Tropen. Dieser Mann geht seinen Beschäftigungen im Freien nach, ohne einen Hut zu tragen. Er sagte mir, dass die Eingeborenen keine Hüte trügen und dennoch kein Unwohlsein durch die Sonne empfänden. Und was für die Eingeborenen gut genug ist, das wäre auch für ihn gut genug. Und freilich funktionierte es. Er lebt dort bereits für vierzig Jahre oder länger und die Sonne fügt ihm keinen Schaden zu. Hatte er jemals einen Sonnenstich? Nein. Hat sonst schon irgendwer auf Borneo einen Sonnenstich gehabt? Es gibt keinen dokumentierten Fall. Weit draußen im kanadischen Nordwesten ist im Sommer das Sonnenlicht sehr kräftig und die Feldfrüchte reifen in wenigen Monaten. Sie bauen dort einen sehr guten Weizen an. Hat man je davon gehört, dass jemand bei der Arbeit in den Weizenfeldern einen Sonnenstich erlitten hätte?
In New York City berichtet die Presse von Zeit zu Zeit über Fälle von Sonnenstich während der heißen Jahreszeit. Ich wurde herbeigerufen, um solche Fälle zu behandeln. Nicht wenige Personen, die in Mietshäusern lebten, waren während des sehr heißen Wetters krank und ich bin sehr sicher, vor vielen Jahren auch Fälle von Sonnenstich behandelt zu haben. Es klingt unwirklich, aber viele dieser Fälle haben praktisch nie die Sonne gesehen und die meisten von ihnen hatten einen Atem, den wir heute in den Tagen der Prohibition beneiden würden.
Ich glaube nicht, dass irgendein Baseball- oder Tennisspieler bei seinem strapaziösen Training an einem hellen sonnenscheinerfüllten Tag je unter irgendeiner negativen Auswirkung des Sonnenlichtes gelitten hat. Die meisten Tennisspieler tragen noch nicht einmal eine Schirmmütze, um ihre Augen vor der Sonne zu schützen und man benötigt gute Augen, um eine gute Partie Tennis spielen zu können. Das Licht der Sonne scheint oftmals direkt in ihre Augen wenn sie aufschlagen und die Experten sind in der Lage den Ball sehr akkurat zu führen, ungeachtet der Sonne.
Vor vielen Jahren hörte ich auf die älteren und weiseren Männer, die die Augen behandeln und jene beklagten, dass etwas getan werden müsse, um die Kinder daran zu hindern, ohne Kopfbedeckung draußen in der Sonne zu spielen. Heute sind wir liberaler und behandeln Tuberkulose bei Kindern, indem wir nicht nur den Kopf und die Augen, sondern ihre kompletten Körper direkt von der Sonne bescheinen lassen und mir ist zur Kenntnis gekommen, dass dies eine sehr erfolgreiche Behandlungsmethode darstellt. Minenarbeiter, welche nur selten die Sonne sehen, haben immer auch Augenkrankheiten. Alle Menschen, die dunkle Brillengläser tragen und das volle Sonnenlicht meiden, haben ebenfalls immer auch Schwierigkeiten mit ihren Augen.
Ich hatte einmal eine Patientin, die zwei Jahre in einem Krankenhaus hier in New York verbracht hatte. Ihr Zimmer war komplett abgedunkelt und ihre Augen waren mit einem schwarzen Tuch bandagiert, so dass nicht ein einziger Lichtstrahl in ihre Augen fallen konnte. Als sie das Krankenhaus verließ, ging es ihr noch schlechter, als zuvor. Ich heilte sie, indem ich sie die Sonne anschauen ließ. Als sie begann, war sie zunächst vorübergehend geblendet. Sie sagte, dass sie keinerlei Lichtwahrnehmung hätte, aber nach ein paar Stunden erholte sie sich und ihre Augen fühlten sich besser an.
Ich unternahm den Versuch, sie zur Vorsicht zu gemahnen, dass sie es schrittweise angehen solle, um nicht zuviel Sonne auf einmal zu bekommen, zu warten, bis sie mehr daran gewöhnt sei; aber sie schenkte meinen Worten keine Aufmerksamkeit, fuhr fort, blendete ihre Augen erneut und wiederholte dies jeden Tag, was mit sehr rascher Verbesserung ihrer Sehkraft einherging. Bis sie nach nicht mehr, als ungefähr einer Woche oder so, ohne unter irgendwelchen Unwohlseinsgefühlen zu leiden, direkt auf die Sonne blicken konnte. Ihr Visus, der mit Brille 1/10 des Normalen betrug, wurde normal ohne Brille nach der Sonnenlicht-Behandlung.
Einige Wissenschaftler in Boston experimentierten an den Augen von Kaninchen. Sie fokussierten das kräftige Licht der Sonne direkt in die Augen, untersuchten dann die Netzhäute mit einem Mikroskop und fanden zu ihrer Überraschung keinerlei Schädigungen. Sie versuchten es mit starkem elektrischen Bogenlampenlicht [vermutlich von Xenon-Gasentladungslampen stammend] und fanden, dass die Netzhaut nicht verletzt war. Sie versuchten jedes nur bekannte Licht an den Augen dieser Tiere und in keinem einzigen Falle verursachte das Licht eine Verletzung. [1]
Vor zehn Jahren veröffentlichte der Scientific American eine Artikelserie über die Wirkung von Licht auf die Augen und berichtete, dass manche Arten von Licht Verletzungen hervorrufen können. Ich prüfte die Fakten und stellte fest, dass der Mann, der diesen Artikel geschrieben hatte, es versäumt hatte, über die Ausnahmen zu berichten.
Vor nicht allzu langer Zeit erzählte ein Bekannter von mir, er habe in den letzten drei Monaten vierundsiebzig Fälle von Augenerkrankungen gesehen, die durch das starke Licht der Bogenlampe verursacht wurden. Ich sagte ihm, dass ich das sehr ungewöhnlich fände, aber in meinem Herzen wusste ich, dass er unrecht hatte.
KONZENTRATION
Für viele Jahre wurde es von meinen Lehrern in meinen Kopf gehämmert, zunächst während der Schulzeit, später bei meinen Professoren an der Universität, dass man, um Dinge zu vollbringen und im Leben erfolgreich zu sein, das Konzentrieren üben müsse. Kürzlich erhielt ich in New York einen Werbebrief von einem Mann, der Populärliteratur schreibt – eine Einladung, an einem Seminar teilzunehmen mit dem Titel "Konzentration, der Schlüssel zum Erfolg". Etwa zur selben Zeit litt einer meiner Patienten sehr unter seiner Fehlsichtigkeit. Der Patient hatte ein 500seitiges Buch über Konzentration gekauft. Er las das Buch, um sein Gedächtnis und seine Sehkraft zu verbessern.
Über viele Jahre von Zeit zu Zeit kommen Patienten zu mir, die den Fakultäten von Columbia, Yale, Harvard, Princeton, Cornell und anderen Universitäten angehören, um ihre Augen behandeln zu lassen. Sie alle sagen, dass sie nicht nur nicht in der Lage sind, ihre Augen für kurze oder auch für längere Zeit normal zu gebrauchen, sondern auch in vielerlei anderer Hinsicht krank sind, physisch, mental, mit Nerven, die regelrecht zerstört sind ["with their nerves shot to pieces"]. Sie beklagen sich, sie hätten die Kraft verloren, sich zu konzentrieren.
Indem ich die Fakten untersuchte, fand ich heraus, dass sie alle ohne Ausnahme das Konzentrieren gelehrt hatten. Es tut mir persönlich gut, mit diesen Menschen in Konflikt zu geraten, denn dies sind die Menschen, die so viel Fehlsichtigkeit verursachen. Es kann gezeigt werden, dass alle fehlsichtigen Menschen versuchen, sich zu konzentrieren. Ich habe wiederholt den Beweis veröffentlicht und beschrieben, dass Konzentration bei den Augen unmöglich ist.
Das Unmögliche zu versuchen ist ein Strain, ein furchtbarer Strain und der schlimmste Strain, den die Augen nur erfahren können. So viele Menschen haben eine Theorie darüber, dass Konzentration eine Hilfe darstellt, und wenn wir alle uns nur konzentrieren könnten, wären wir alle viel besser dran. Die Schwierigkeit besteht darin, dass Konzentration eine Theorie ist und keine Tatsache. Wird etwa versucht, sich auf einen Teil eines großen Buchstabens der Snellen-Sehtafel in einer Entfernung von drei oder sechs Metern zu konzentrieren, so kann gezeigt werden, dass die Anstrengung fehlschlägt und die Sehkraft unvollkommen wird.
Das gleiche gilt für die Erinnerung und die Vorstellungskraft. Das Wörterbuch sagt, Konzentration sei eine Anstrengung, den Geist auf einen einzelnen Punkt fixiert zu halten. Ich habe eine große Anzahl Menschen geprüft und nicht einer von ihnen war jemals in der Lage, dies – und sei es auch nur für kurze Zeit – zu vollbringen und das Ergebnis ist immer schlecht für die Augen, für das Gedächtnis, für die Nerven und für den Körper als ganzen. Wären die Professoren, die Konzentration befürworten, weise, so würden sie den Versuch, sie zu praktizieren, aufgeben. Nur auf diese Weise könnten sie die Schwierigkeiten vermeiden.
BEHANDLUNG
Wenn Sie fehlsichtig sind und das Bedürfnis haben, normale Sehkraft ohne Brille zu erlangen, schlage ich vor, einige Fakten im Gedächtnis zu behalten. Zunächst einmal besitzt auch das gesunde Auge nicht in allen Momenten die volle Sehkraft. Sollten also zu Beginn Rückschläge auftreten, seien Sie nicht entmutigt. Überprüfen sie zunächst ihre Sehkraft an einer Snellen-Sehtafel mit jedem Auge einzeln bei sechs Metern Entfernung, dann schließen Sie ihre Augen und ruhen sie aus. Bedecken Sie sie mit einer oder beiden Händen in einer Weise, die das Licht komplett ausschließt und tun sie dies für mindestens eine Stunde. Öffnen Sie dann ihre Augen für einen Augenblick und überprüfen sie ihre Sehkraft mit beiden Augen gleichzeitig.
Ihre Sehkraft sollte sich vorübergehend verbessert haben, wenn sie ihre Augen ausgeruht haben. Sollte ihre Sehkraft sich nicht verbessert haben, so bedeutet dies, dass sie Dinge unvollkommen und unter einem Strain stehend erinnert oder imaginiert haben. Mit geschlossenen und zur Ruhe bedeckten Augen, mit ruhigem Geist, sollte überhaupt nichts gesehen werden – alles sollte schwarz sein. Falls sie Farben sehen – Rot, Grün, Blau, oder Lichtblitze – so ruhen Sie nicht ihre Augen aus, sondern Sie strainen sie.
Manche Menschen lassen, wenn sie ihre Augen schließen, den Geist wandern und denken an Dinge, die angenehm für sie zu erinnern sind; Dinge, die ihnen ohne ihr Zutun in den Sinn kommen und welche schnell, leicht und perfekt erinnert werden. Einige Patienten haben große Schwierigkeiten, ihre Sehkraft zu verbessern, indem sie ihre Augen schließen und versuchen, sie auszuruhen. Wenn Ihr Versuch fehlschlägt, finden Sie jemanden mit vollkommener Sehkraft, um ihnen vorzuführen, dass das Ausruhen der Augen hilfreich ist und der ihnen dann auch zeigen kann, wie man es bewerkstelligt.
Wenn Personen mit normalen Augen normale Sehkraft haben, so empfinden sie keine Schmerz-, Kopfschmerz- oder Erschöpfungsgefühle. Wenn eine Person mit unvollkommener Sehkraft ihre Augen schließt und sie erfolgreich ausruht, so wird das Auge einstweilen normal. Wenn solch eine Person in die Ferne schaut und sich an einen Buchstaben, eine Farbe oder irgendein Objekt vollkommen erinnert, so sind die Augen normal und die Sehkraft ist vollkommen. Das ist ein sehr beachtenswertes Faktum; es wurde an Tausenden Fällen geprüft und man kann stets zeigen, dass es wahr ist.
Einer der schnellsten und befriedigendsten Wege, die Sehkraft zu verbessern, ist die vollkommene Imagination. Das normale Auge imaginiert einen kleinen Buchstaben in sechs Metern Entfernung in der selben Größe, wie in dreißig Zentimetern Entfernung. Das fehlsichtige Auge sieht für gewöhnlich den Buchstaben in sechs Metern Entfernung größer, als er wirklich ist.
Das normale Auge imaginiert das Weiß der Snellen-Sehtafel in sechs Metern, drei Metern Entfernung ebenso weiß, wie in dreißig Zentimetern Entfernung. Das fehlsichtige Auge sieht die Weiße der Sehtafel weniger weiß beziehungsweise in einer Grauschattierung.
Die weißen Zentren der Buchstaben werden vom normalen Auge weißer imaginiert, als andere Teile der Sehtafel, während das Auge mit unvollkommener Sehkraft die weißen Zentren weniger weiß imaginiert als die Randbereiche der Sehtafel. Personen mit unvollkommener Sehkraft wurden sehr rasch geheilt, indem ihnen diese Fakten vorgeführt wurden und indem sie ermutigt wurden, die Buchstaben in der gleichen Weise zu imaginieren, wie das normale Auge sie imaginiert.
Wenn kleine Schrift gelesen wird, etwa in einer Zeitung oder in einem Buch, ist das normale Auge in der Lage die weißen Flächen zwischen den Zeilen weißer zu imaginieren, als sie wirklich sind. Je weißer die Flächen imaginiert werden, desto schwärzer und distinkter erscheinen die Buchstaben.
Personen mit unvollkommener Sehkraft imaginieren die weißen Flächen zwischen den Zeilen feiner Schrift, die sie zu lesen bestrebt sind als ebenso weiß, wie die Randbereiche der Seite. Personen mit unvollkommener Sehkraft werden nicht in der Lage sein, feine Schrift zu lesen, bis sie fähig werden, die weißen Flächen zwischen den Zeilen der Buchstaben weißer zu imaginieren, als sie es in Wirklichkeit sind.
Wenn Menschen mit normaler Sehkraft normal schauen, so sind sie immer in der Lage, einen Buchstaben oder einen Teil eines Buchstabens besser zu sehen, als alles Restliche. Es ist unmöglich, einen kompletten Buchstaben in einem einzigen Augenblick vollkommen wahrzunehmen. Man muss unterschiedliche Teile jeweils am Besten imaginieren. Personen mit unvollkommener Sehkraft, wenn sie eine Zeile mit Buchstaben betrachten, die sie nicht lesen, so entdecken sie, dass sie nicht einen Teil der Buchstabenzeile am besten sehen, sondern dass ihnen vielmehr der Großteil der Zeile in einem blassen Grau erscheint, mit keiner klaren Trennung zwischen den einzelnen Buchstaben.
Mit "Zentraler Fixation" ist die Fähigkeit gemeint, dort am besten zu sehen, wohin man schaut. Wenn ein kleiner Buchstabe klar oder perfekt gesehen wird, so kann gezeigt werden, dass während der gesamte Buchstabe auf einmal gesehen wird, dennoch jeweils immer ein Teil des Buchstabens zur Zeit am besten gesehen oder imaginiert wird. Hat das normale Auge normale Sehkraft, so unterliegt es einer Sinnestäuschung und sieht in einem gegebenen Moment jeweils einen Buchstaben einer Zeile oder einen Teil eines Buchstabens am besten.
Wir sehen diese Sinnestäuschungen nicht im strengen Sinne, sie sind imaginiert. Zentrale Fixation ist eine Wahrheit, zu der es keine Ausnahmen gibt. Und dennoch ist es alles Imagination. Je vollkommener die Imagination, desto vollkommener die Sehkraft, desto vollkommener die Zentrale Fixation.
Es ist interessant, zu realisieren, dass die Wahrheit über das Sehen in all seinen Erscheinungsformen nicht den Gesetzen der Physiologie, der Optik, der Mathematik gehorcht [bzw. "zu gehorchen scheint"] und zu versuchen, auf einleuchtende Weise darzulegen, warum oder auf welche Weise diese Dinge sind, wie sie sind, ist Zeitvergeudung, denn ich glaube nicht, das irgendjemand all die vielfältigen Erscheinungsformen der Imagination erklären kann.
Die meisten Menschen besitzen eine Imaginationskraft, die gut genug ist, um sich selbst zu heilen, wenn sie sie nur gebrauchten. Was wir sehen, ist nur das, was wir denken, dass wir es sehen oder was wir imaginieren, dass wir es sehen. Wenn wir auf die korrekte Weise imaginieren, so sehen wir korrekt, wenn wir unvollkommen imaginieren, so sehen wir unvollkommen. Menschen mit unvollkommener Sehkraft haben Schwierigkeiten, zu imaginieren, dass sie den gleichen Buchstaben in sechs Metern Entfernung klar erkennen können, den sie in dreißig oder weniger Zentimetern Abstand sehen.
Es kann gezeigt werden, dass wenn jemand einen Buchstaben vollkommen erinnert, er nicht zur selben Zeit einen anderen Buchstaben unvollkommen erinnern kann. Das Gleiche gilt für die Imagination und für die Sehkraft. Dieses Faktum ist von allergrößter Wichtigkeit für die Behandlung von Fehlsichtigkeit ohne die Verwendung von Brillen. Kann jemand das mentale Bild eines Buchstabens zu jeder Zeit, an jedem Ort, vollkommen erinnern, so ist die Imagination und die Sehkraft für alle anderen jeweils betrachteten Buchstaben ebenfalls vollkommen.
Die Erinnerungskraft kann verbessert werden, indem ein Buchstabe jeweils abwechselnd für den Teil einer Minute oder länger mit geschlossenen Augen erinnert wird und dann derselbe Buchstabe für den Bruchteil einer Sekunde mit geöffneten Augen erinnert wird. Unglücklicherweise ist es wahr, dass viele Menschen mit unvollkommener Sehkraft nicht in der Lage sind, mentale Bilder vollkommen zu erinnern oder zu imaginieren. Die Behandlung dieser Fälle ist kompliziert.
Ein Patient sah ein weißes Kissen, auf das er blickte, ohne jede Schwierigkeit. Er dachte, er sehe alles daran auf einmal. Wenn er seine Augen schloß, konnte er kein mentales Bild des Kissens erinnern.
Ich lenkte seine Aufmerksamkeit bei geöffneten Augen auf die Tatsache, dass er das Kissen nicht in jedem Augenblick an allen Stellen gleich weiß wahrnahm, sondern dass seine Augen von einer Ecke des Kissens, die er gerade am besten sah, zu einer anderen Ecke oder zu einer anderen Stelle wanderten, und dass er erfolgreich jeweils einen kleinen Teil des Kissens am besten imaginierte. Mit geöffneten Augen konnte er nicht zwei Ecken des Kissens zugleich am besten sehen. Er musste sie jeweils mittels zentraler Fixation sehen, jeweils eine Stelle am besten, um das Kissen vollkommen scharf zu sehen. Ich schlug vor, dass er das Kissen mit geschlossenen Augen auf die gleiche Weise erinnern solle, jeweils eine Ecke oder zur Zeit, oder jeweils eine kleine Stelle zur Zeit.
Augenblicklich erhielt er zum ersten Mal in seinem Lebem ein klares mentales Bild des Kissens. So wurde er dazu fähig, ein mentales Bild des Kissens mit geschlossenen Augen gut zu erinnern oder zu imaginieren, indem er weiter nach eben dieser Methode vorging. Er wurde dazu fähig, ein mentales Bild jweils eines einzigen Buchstaben zur Zeit zu imaginieren. Er stellte dabei durchgehend fest, dass er zu keiner Zeit den gesamten Buchstaben auf einmal erinnern konnte. Der Strain war offenkundig und verunmöglichte dies. Mittels abwechselnden Erinnerns des mentalen Bildes eines Buchstabens mit geschlossenen Augen und Erinnern des gleichen Bildes mit geöffneten Augen für den Bruchteil einer Sekunde, wurde er dazu fähig, das mentale Bild eines Buchstabens ebenso gut zu erinnern, wenn er auf eine kahle Wand blickte, auf der es nichts zu sehen gab, als wenn seine Augen geschlossen waren.
Es erforderte einige Stunden des Praktizierens, bevor er den Buchstaben vollkommen erinnern konnte, wenn er irgendwo in die Nähe der Snellen-Sehtafel blickte, da er nicht einen Buchstaben vollkommen erinnern und einen Buchstaben auf der Snellen-Sehtafel unvollkommen imaginieren konnte, ohne das mentale Bild zu verlieren. Mit anderen Worten: Er konnte nicht zur gleichen Zeit eine Sache vollkommen imaginieren und eine andere unvollkommen.
Sobald ein Patient dazu fähig geworden ist, unter günstigen Bedingungen ein mentales Bild mit geöffneten Augen ebenso gut zu imaginieren, wie mit geschlossenen, so kann seine Heilung in überschaubarer Zeit erreicht werden. Ein Patient beispielsweise konnte den größten Buchstaben der Snellen-Sehtafel aus nicht mehr als einem Meter Entfernung erkennen, aber durch das Praktizieren der Erinnerung eines mentalen Bildes des Buchstabens, abwechselnd mit geschlossenen Augen und mit geöffneten Augen, wurde er innerhalb weniger Wochen dauerhaft geheilt.
Zu Beginn betrug seine Sehkraft, selbst mit der starken Brille, nur ein Zehntel des Normalen, aber mithilfe der mentalen Bilder wurde er fähig, aus sechs Metern Entfernung eine Zeile der Snellen-Sehtafel zu lesen, die die Notierung "3 Meter" trug. [Was 200% Sehkraft entspricht.] Schulkinder unter zwölf Jahren, die niemals Brillen getragen haben, können leicht von ihren Lehrern innerhalb von zwei Wochen oder weniger geheilt werden.
Es ist sehr wichtig, dass alle Patienten, die von ihrer Fehlsichtigkeit geheilt zu werden wünschen, ihre Brille ablegen und sie niemals für irgendwelche Notfälle wieder aufsetzen. Ebenso ist es nicht ratsam, Operngläser zu verwenden. Ohne die Brille zu gehen hat wenigstens einen Vorteil: Es dient dem Patienten als Ansporn, die richtigen Methoden zu praktizieren, um all die Sehkraft zu erlangen, die möglich ist.
VERHÜTUNG VON KURZSICHTIGKEIT BEI SCHULKINDERN
Vor etwa fünfzehn Jahren stellte ich meine Methode zur Verhütung von Kurzsichtigkeit bei Schulkindern an einer Reihe von Schulen in der Stadt New York vor. In einem Jahr untersuchte ich die Aufzeichnungen von zwanzigtausend Kindern, die jeweils vor und nach der Behandlung getestet wurden. Eine negative Behauptung zu beweisen, also zu beweisen, dass etwas nicht auftritt, obwohl etwas anderes getan wurde, ist sehr schwierig bis unmöglich. Als ich meine Behandlung für die Schulkinder empfahl, stellte ich die Behauptung auf, dass jedes Kind, welches meine Methode auf die richtige Weise verwendet, besser sehen würde und egal, wie schlecht die Sehkraft sein möge oder für wie lange die Fehlsichtigkeit bereits bestehe, stets eine Verbesserung des Sehvermögens eintreten werde.
Ich traf die Aussage, dass, sollte auch nur eine Ausnahme auftreten, meine Methode nur eine Arbeitshypothese oder bestenfalls eine Theorie wäre, und dass ich in diesem Falle mit allem falsch läge, was ich je gesagt habe. Da aber alle Kinder, die die Methode verwendeten, ihre Sehkraft verbessern konnten, ist es evident, dass Fehlsichtigkeit in Form von Kurzsichtigkeit bei diesen Kindern zu dieser Zeit erfolgreich verhütet wurde.
Von Zeit zu Zeit habe ich Berichte zu den Ergebnissen meiner Methode zur Verhütung von Kurzsichtigkeit bei Schulkindern veröffentlicht. Diese Berichte liegen bei der New York Academy of Medicine vor und können von jedermann eingesehen werden.
Im Jahre 1912 hielt ich eine Vorlesung zu diesem Thema vor der New York County Medical Association, während der ich die Aussage traf, dass jedes Kind mit normalen Augen und normaler Sehkraft, das straint um in größerer Entfernung klar zu sehen, vorübergehend oder längeranhaltend kurzsichtig wird. Es gibt keine Ausnahmen.
Sollte ein kompetenter Ophtalmologe beweisen können, dass ich auch nur in einem einzigen Falle hiermit falsch liege, so liege ich mit all meinen Aussagen falsch, die ich über Kurzsichtigkeit getroffen habe. Das Experiment kann in den Büro- oder in den Praxisräumen eines Arztes durchgeführt werden und die Fakten können mithilfe des Retinoskops festgestellt werden, eines Instrumentes, welches verwendet wird, um die Stärke der Kurzsichtigkeit zu messen, die jeweils im Auge vorliegt.
Bei dieser Veranstaltung war eine große Anzahl prominenter Augenärzte der Stadt New York anwesend. Sie wussten, dass ich diese Aussage treffen und diese Herausforderung stellen würde, da ich ein Handout meiner Vorlesung an diese Herren schickte, zwei Wochen bevor ich selber sie hielt. Es wäre für jeden von ihnen sehr einfach gewesen, den Sachverhalt zu überprüfen und festzustellen, ob ich richtig oder falsch liege, aber als der Vorsitzende der Gesellschaft zur Diskussion meiner Aussagen aufrief, lehnten sie es ab, irgendetwas darüber zu sagen oder sie öffentlich zu bestreiten.
Ich habe Aufzeichnungen über sehr viele Menschen, die ihre Brille fortwarfen und nun vollkommene Sehkraft mit normalen Augen haben.
Es ist ihnen gelungen.
Jedem kann es gelingen.
IHNEN kann es gelingen.
Inwiefern Bates' Aussagen aufgrund der durch den Menschen verursachten – teilweise signifikanten – Abnahme der Ozonkonzentration in der Hochatmosphäre und der damit einhergehenden Zunahme der UV-B-Intensität der Sonnenlichtes
, an dieser Stelle – zumindest vorübergehend – relativiert bzw. eingeschränkt werden müssen, gilt es gründlich zu überprüfen. Vermutungen, dass das vermehrte Auftreten von
bei bestimmten Schafspopulation in Südargentinien und Südchile zu Beginn der neunziger Jahre durch die dort zu der Zeit stark reduzierte Ozonschicht verursacht wurde, blieben meines Wissens nach bis zum heutigen Tage plausibel angezweifelt. Siehe dazu auch
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