Besser sehen, aber wie?

Beschreibungen von Augentraining-Übungen, Bilder, usw.

Besser sehen, aber wie?

Beitragvon TMN » 17.06.2012 19:27

Bevor ich nicht die volle Sehleistung erlangt habe, werde ich hier im Forum keine Empfehlungen für ein "Augentraining" abgeben.
Zuletzt geändert von TMN am 24.11.2012 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Besser sehen, aber wie?

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Re: Besser sehen, aber wie?

Beitragvon Aniram » 17.06.2012 20:39

Hallo TMN
Vielen Dank für die ausfühliche Beschreibung!
Eine Frage habe ich noch zu diesem wichtigen Punkt:

TMN hat geschrieben:Beim gewöhnlichen Sehen bilden die Augen also stets einen (mehr oder weniger intensiven) Blickpunkt direkt auf einem Objekt/ Fläche, auf den dann die Augen versuchen scharf zu stellen. Was bei einer PC-Tastatur aufgrund der Nähe noch nicht weiter tragisch ist, wirkt sich bei Objekten mittlerer und größerer Entfernung schon intensiver aus, weil dann die Augen stärker gefordert werden, was bei Kurzsichtigkeit ohne Sehhilfe zu einer nahezu ständigen Überforderung der Augen führt.

Dieses natürliche Sehverhalten kann man bewusst für einige Sekunden blockieren, indem man die Sehenergie (Konzentration) auf das gesamte Motiv bzw. Fläche -gleichmäßig- verteilt.


Vielleicht verstehe ich Dich da falsch, aber das scheint dem zu widersprechen, was ich bisher über das entspannte, mühelose Sehen (vor allem bei Bates) gelesen habe.
Danach soll doch gerade das zentrale Sehen das natürlichste und entspannenste sein - also das scharfe Sehen in einem winzigen Punkt verbunden mit extrem schnellen Augenbewegungen, die das scharfe Gesamtbild (wie aus einzelnen Bildpixeln) aufbauen.
Die Anstrengung beim kurzsichtigen Sehen soll doch daher kommen, dass er die schnellen, 'leichfüssigen' Augenbewegungen 'ausbremst' und stattdessen grössere Bildausschnitte auf einmal in den Blick nimmt (die dann zwangsläufig weniger scharf sind).

Führt das von Dir beschriebene Blickpunkt-Lifting nicht gerade zu einer Vertiefung der oben beschriebenen falschen Sehgewohnheit?
Sollte man nicht vielmehr versuchen, gerade zur natürlichen Leichtigkeit der Augenbewegungen zurückzufinden und gerade dadurch die Augen zu entspannen, anstatt die im natürlichen Sehverhalten des Auges noch vorhandene Bewegung und das Scharfstellen einzelner Punkte bewusst zu reduzieren?

Aber vermutlich hast Du das doch anders gemeint und kannst mir erklären, wo ich Dich nicht richtig verstanden habe.
Gruss
Marina
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Beitragvon Susa » 18.06.2012 08:27

Hallo TMN und Marina,
erst mal vielen Dank an TMN für die superausführlichen Schilderungen.
Ich habe mich beim Lesen der Methode Blickpunkt-Lifting dasselbe gefragt wie Marina. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es was mit dem von Flo hier
Geschriebenen

http://www.augen-training.com/wie-minus ... t1590.html

zu tun hat. Er beschreibt dort, dass Minuslinsen die Objekte für den Kurzsichtigen verkleinern und damit eigentlich "heranholen". Is ja logisch, wir Maulwürfe brauchen alles ein bisschen näher als andere, damit wir es sehen. ;-)

Meinst du das mit Blickpunkt-Lifting? Das natürliche, aus eigener Augenkraft gesteuerte Heranholen des Objekts? Dann würde es sich nicht unbedingt mit central vision ausschließen, evtl. kann bzw. muss man ja beides tun. Oder die richtig praktizierte central vision führt automatisch zu dem, was TMN Blickpunkt-Lifting nennt? Dann wäre das ein weiterer Beleg dafür, dass central vision die Grundidee ist, die hinter allen möglichen Wegen zum guten Sehen steckt.

Viele Grüße
Susanne
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Beitragvon TMN » 18.06.2012 19:02

Hallo Marina und Susanne,

doch, es ist genauso gemeint, wie ich es beschrieben habe. Man verteilt die Sehenergie/ Konzentration gleichmäßig auf eine gesamte Fläche bzw. auf die optisch wesentlichen Elemente einer Fläche. Zwei auseinander liegende Punkte würden dafür zwar schon reichen, aber eine kompakte Fläche ist immer angenehmer anzusehen.

Zunächst zur wichtigeren Praxis: Grundsätzlich sehe ich natürlich variabel. Da die Augen dabei aber recht schnell überfordert sind und damit in der Schärfe nachlassen, habe ich mir die von mir beschriebenen entspannten Sehweisen angewöhnt. Seit den letzten drei Tagen ist das "Blickpunkt-Lifting" mein bestes Pferd im Stall und wird es wahrscheinlich auch bleiben. Es dauert jeweils ca. 3 Sekunden und sorgt für ein besseres schärferes Bild, so dass dann das natürliche variable Sehen fortgesetzt werden kann. Daher möchte ich dies jedem empfehlen, zumindest einmal zu versuchen: Für diesen Test brauchst du eine einigermaßen brauchbare Sicht, d.h. nicht zu verschwommen, aber auch nicht zu scharf. Dann schaust du dir einige Objekte erst einmal auf natürliche Weise an und dann ein paar mal mit dem Lifting. Da müsste eigentlich etwas passieren! Am Anfang ist es übrigens ratsam, zunächst optisch relativ homogene Flächen zu wählen, in denen sich nicht ein Teil davon optisch in den Vordergrund spielen möchte. Fragen dazu beantworte ich gern!

Warum dieser Effekt (bei mir) so stark ist, kann ich nur vermuten. Daher zur Theorie: Mit dem Lifting wird ein aus dem Nahbereich stammendes, sehr distanziertes, statisches und daher sehr ruhiges Bild für kurze Zeit geschaffen. Nahbereich und Distanziertheit deshalb, weil die Sehenergie/ Konzentration vom Objekt (z.B. ein Baum vor meinem Fenster in 7m Entfernung) weg in Richtung meiner Augen geliftet wird, so ähnlich, als wenn ich mit meiner Nasenspitze in der Luft einen Kreis zeichnen würde (was ja auch entspannend ist). Das Bild ist statisch, weil die Sehenergie konstant auf einige wesentliche Punkte fixiert wird, die als stabiles Gerüst meiner Fläche dienen. Der andere Vorteil dieser Art zu sehen ist, dass dadurch einfach das Verbreitern des Blickpunktes, das auch beim natürlichen Sehen stattfinden sollte, in besonders starkem Maß angesprochen wird. Ich kann mich noch dunkel an eine Übung erinnern, in der die zwei Zeigefinger der Hände zunächst zusammengehalten und dann langsam auseinander bewegt wurden. In dieser Übung ging es auch um die Erweiterung des Blickfeldes.
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Beitragvon Aniram » 18.06.2012 20:52

Hallo TMN
Noch ein Gedanke dazu - nicht als Kritik gemeint, sondern im Sinne eines Ideenaustauschs - was zur Zeit mein Favorit ist, wenn es darum geht, Überforderung beim Scharfsehen zu vermeiden (kommt bei mir sehr schnell auf, da ich vor etwas mehr als 1 Jahr mit -4,5 Asti -1,5 links und -8 Asti -0,25 rechts gestartet bin und praktisch nie eine Sehhilfe trage).

Wenn ich ganz entspannt bin, sehe ich sehr gut und kann inzwischen fast die gesamte Sehtafel aus 3m Entfernung lesen (wenn ich ganz 'unentspannt' bin, sehe ich dagegen nur graue Flecken). Daher sage ich mir - wenn ich merke, dass mich das scharf Sehen anzustrengen beginnt - "viel wichtiger als die Schärfe ist die Entspannung; die Schärfe kommt dann schon von allein". Also konzentriere ich mich darauf, dass die Augen beim Sehen möglichst entspannt bleiben, egal wie scharf die Sicht gerade ist. Ich mache mir bewusst, dass das 'richtige' Sehen für die Augen das entspannendste, müheloseste und datürlichste ist, was es gibt und versuche, so 'richtig' wie möglich zu sehen und dabei Entspannung für die Augen zu finden.
Ich hoffe, man kann verstehen, was ich meine; also beim Sehen nicht die Schärfe, sondern die Entspannung und die Mühelosigkeit suchen.
Auf die Art zu sehen, fühlt sich in den Augen etwa so an, als würde ich mich nach einem erholsamen Schlaf genüsslich ausstrecken. Wenn ich diesem 'Gefühl' nachspüre und es noch vertiefe, entspannen sich die Augen immer mehr und alles wird ganz ohne Anstrengung immer schärfer.

Ich wollte damit nicht sagen, dass meine Idee besser ist als Dein Blickpunkt-Lifting, aber bei den starken Verspannungen in unseren kurzsichtigen Augen und angesichts der Gefahr der Überforderung kann man gar nicht genug gute Tipps für ein entspanntes Sehen haben, die sich in der Praxiserprobung als nützlich herausgestellt haben.
Gruss
Marina
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Re: Besser sehen, aber wie?

Beitragvon Mrs.Robinson » 19.06.2012 07:34

Aniram hat geschrieben:Vielleicht verstehe ich Dich da falsch, aber das scheint dem zu widersprechen, was ich bisher über das entspannte, mühelose Sehen (vor allem bei Bates) gelesen habe.
Danach soll doch gerade das zentrale Sehen das natürlichste und entspannenste sein - also das scharfe Sehen in einem winzigen Punkt verbunden mit extrem schnellen Augenbewegungen, die das scharfe Gesamtbild (wie aus einzelnen Bildpixeln) aufbauen.
Die Anstrengung beim kurzsichtigen Sehen soll doch daher kommen, dass er die schnellen, 'leichfüssigen' Augenbewegungen 'ausbremst' und stattdessen grössere Bildausschnitte auf einmal in den Blick nimmt (die dann zwangsläufig weniger scharf sind).


Hallo Marina,

Kurzsichtige sehen nach Bates Flächen an, das stimmt schon. Es ist auf jeden Fall hilfreich, kleine Punkte zu fixieren oder mit dem Blick zu schwingen.
Was aber TMN beschreibt, ist nicht das Flächensehen eines Fehlsichtigen, denn der Unterschied liegt in der Konzentration. Wenn ich normal sehe ohne an meine Augen zu denken (also falsch sehe, weil ich ja kurzsichtig bin), bemerke ich zwar im Nachhinein, dass ich Flächen angesehen habe, aber ich mache das während des Sehvorgangs nicht bewusst! Daher bleibt auch das unscharfe Bild.
Wenn ich nun eine Fläche bewusst ansehe und versuche ein Objekt durch seine Außenkanten/seinen Rahmen von der Umgebung abzugrenzen, ist es ein völlig andres sehen. Mein Geist ist konzentriert und mein Sehen ganz entspannt.

Ich habe gestern abend Folgendes ausprobiert:
1. Punkte fixieren, aber Augen in Bewegung halten!
(-> Das Bild wird zwischendrin immer mal wieder schärfer; die Augen müssen Arbeit leisten)
2. Blickpunkt - Lifting nach TMN
(-> nicht auf die Schärfe achten; Augen entspannen sich)
3. Wieder Punkte fixieren wie bei 1.
(-> Das Bild ist kurzzeitig schärfer als nach Puntk 1)

Mein Fazit:
Es macht die richtige Kombination! Jeder muss es für sich selbst ausprobieren und somit herausfinden, was die Augen in welchem Maß brauchen.

Viele Grüße und einen schönen, sonnigen Tag 8)
Mrs.Robinson
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Beitragvon Aniram » 19.06.2012 10:10

Hallo Mrs Robinson
Mein Hauptproblem beim 'Wieder-richtig-sehen-lernen' ist gerade diese Trennung zwischen scharf sehen auf der einen Seite und entspannt sehen auf der anderen.

Mit der Schärfe bin ich ziemlich schnell vorwärts gekommen (durch die Methode von Emily bzw luxs (Alex) - die Sehtafel immer weiter weg zu schieben). Anfangs waren die Augen noch entspannt dabei; mit der Zeit hat sich aber immer mehr Anstrengung eingeschlichen. Das hat sich in immer ausgeprägteren Mehrfachbildern geäussert - von denen das eine zwar immer schärfer wurde, die Sehschärfe beim 'normalen Alltagssehen' litt aber sehr darunter.
Ausserdem glitten meine Augen - wenn ich nicht bewusst auf das richtige Sehen geachtet habe - immer wieder in eine Art 'Erholungsmodus' ab (wie ich es hier: http://www.augen-training.com/vorstellu ... html#14859 beschrieben habe).
Dadurch kam ich einfach nicht mehr weiter; scharfes Sehen (auch länger als nur scharfe Momente) und Entspannung fielen immer weiter auseinander, die scharfe Sicht entwickelte sich einfach nicht zum 'Normalzustand', im Gegenteil.

Erst durch das 'bewusste Zusammenbringen von Sehschärfe und Entspannung' und das 'bewusste Raushalten von Anstrengung' verschwinden die starken Mehrfachbilder völlig und die Buchstaben der Sehtafel werden nicht nur lesbar, sondern tiefschwarz und klar vom Hintergrund abgegrenzt, die 'Erholungsmodus'-Phasen gehen zurück, bzw beschränken sich auf die Zeiten, in denen ich aus anderen (nicht seh-bedingten) Gründen sehr 'unentspannt' bin.
Deshalb ist es mir besonders wichtig, die beiden Komponenten nicht wieder 'auseinanderdriften' zu lassen.
Gruss
Marina
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Beitragvon Susa » 19.06.2012 10:57

Hallo Marina,
>Erst durch das 'bewusste Zusammenbringen von Sehschärfe und Entspannung' und das 'bewusste Raushalten von Anstrengung' verschwinden die starken Mehrfachbilder völlig und die Buchstaben der Sehtafel werden nicht nur lesbar, sondern tiefschwarz und klar vom Hintergrund abgegrenzt, die 'Erholungsmodus'-Phasen gehen zurück, bzw beschränken sich auf die Zeiten, in denen ich aus anderen (nicht seh-bedingten) Gründen sehr 'unentspannt' bin.<

Du praktizierst in der Hauptsache auch das zentrale Sehen, um die beiden Komponenten scharf und entspannt in den Augen und im Kopf zusammenzukriegen, oder? Ich glaube mich jedenfalls aus deinen sonstigen Posts zu erinnern, dass dem so ist.

Es muss imho nicht einmal sein, dass das Blickpunkt-Lifting von TMN und das zentrale Sehen sich ausschließen. Dass er (oder sie? TMN??) damit Erfolg hat, könnte einfach nur bedeuten, dass er zusätzlich zu seiner Methode automatisch auch Blickpunktverschiebung nach Bates betreibt – sozusagen ohne es zu merken. Letztlich muss es ja auch bei Bates irgendwie dahin kommen, dass man "alles scharf sieht", wie das jeder Normalsichtige nie anders beschreiben würde.

Ich gehe völlig mit dir konform, dass Leichtigkeit und Schärfe zusammenkommen müssen. Es darf nichts auf Kosten des jeweils anderen gehen. Genauso wie kein Muskel am Auge auf Kosten eines anderen überangespannt/abgeschlafft werden darf. Alles muss in einer Art Wohlspannung sein, dann klappt es.

Aus meiner Körperarbeit mit Cantienica weiß ich, wie sehr es auf das Wording und auf eine möglichst präzise Vorstellung dessen, was da im Körper geschieht bzw. geschehen soll, ankommt. Und man muss gut bei sich selber gucken, mit welchen inneren Bildern man etwas anfangen kann, das kann bei jedem anders sein - siehe TMN und Blickpunkt-Lifting.

Ich verfasse bei Gelegenheit mal einen erklärenden Post zu Cantienica und warum ich glaube, dass das, was Bates gemeint hat, so gut dazu passt.
Viele Grüße
Susa
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Beitragvon Aniram » 19.06.2012 11:15

Hallo Susa
Wie ich extra betont habe, wollte ich meine Beschreibung dessen, was mir am besten beim Augen Entspannen hilft,ausdrücklich nicht als Kritik verstanden wissen
nicht als Kritik gemeint, sondern im Sinne eines Ideenaustauschs ... bei den starken Verspannungen in unseren kurzsichtigen Augen und angesichts der Gefahr der Überforderung kann man gar nicht genug gute Tipps für ein entspanntes Sehen haben, die sich in der Praxiserprobung als nützlich herausgestellt haben.


Susa hat geschrieben:
Ich verfasse bei Gelegenheit mal einen erklärenden Post zu Cantienica und warum ich glaube, dass das, was Bates gemeint hat, so gut dazu passt.
.

Oh ja, das fände ich interessant!
Gruss
Marina
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Beitragvon Susa » 19.06.2012 11:48

Hallo Marina,
ich persönlich habe deine Einlassungen gar nicht als Kritik aufgefasst, habe glaube ich schon verstanden, was du meinst, aber ich war ja auch nicht die Adressatin. :-) Und ich gebe zu, ich habe so wie du bei "alles mit dem Blick auf einmal erfassen" auch gleich das rote Warnlicht gesehen ...

Das ist eben das Problem mit dem Wording, wie in meiner letzten Antwort schon angedeutet. Manche können das dann richtig, sprich anatomisch logisch, umsetzen, andere machen dann versehentlich "anatomischen Quatsch" damit, obwohl sie sich redlich mühen. Das ist genau das, was auch bei Cantienica immer passiert.

Ich poste jetzt gleich mal extra, muss mal schauen, wohin das am ehesten passt.

Viele Grüße
Susa
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Beitragvon Mrs.Robinson » 19.06.2012 13:41

Aniram hat geschrieben:Mein Hauptproblem beim 'Wieder-richtig-sehen-lernen' ist gerade diese Trennung zwischen scharf sehen auf der einen Seite und entspannt sehen auf der anderen.


Und ich vermute, dass es genau bei dieser Thematik zu Uneinigkeiten kommt. Ich kann dir nicht sagen warum, aber Entspannung hat bei mir einen geringen Stellenwert eingenommen. Ich kann völlig entspannt sein (auch die Augen) und trotzdem schlecht sehen. Genauso kann ich manchmal unter Stress besonders gut sehen. Mir zeigt das, dass meine Sehschwäche durch etwas anderes bedingt ist, als es wohl bei dir der Fall ist. Deswegen ist eine "Musterlösung für's Sehen" für den einen wohl brauchbar und verständlich (weil die Erfahrung dafür spricht), für den anderen unbrauchbar oder nicht nachvollziehbar.
Aber bei einem herrscht eine fast vollständige Zustimmung aller: Korrektes Sehen darf nicht anstrengend sein!
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Re: Besser sehen, aber wie?

Beitragvon TMN » 19.06.2012 14:00

Ich habe gestern abend Folgendes ausprobiert:
1. Punkte fixieren, aber Augen in Bewegung halten!
(-> Das Bild wird zwischendrin immer mal wieder schärfer; die Augen müssen Arbeit leisten)
2. Blickpunkt - Lifting nach TMN
(-> nicht auf die Schärfe achten; Augen entspannen sich)
3. Wieder Punkte fixieren wie bei 1.
(-> Das Bild ist kurzzeitig schärfer als nach Puntk 1)

Mein Fazit:
Es macht die richtige Kombination! Jeder muss es für sich selbst ausprobieren und somit herausfinden, was die Augen in welchem Maß brauchen.


Danke, Mrs. Robinson! Du bist die erste, die das, was ich beschrieben habe, einmal mit Erfolg versucht hat. Wenn man auf die richtige Weise Flächen sieht, ist das tatsächlich sehr entspannend für die Augen, was sich dann als Folge auch auf die Schärfe auswirkt. Und das Schöne ist, dass man diese Sehweise jederzeit und überall im Alltag anwenden kann.

Marina, das von dir beschriebene Verfahren würde ich Autogenes Training (AT) nennen, bezogen auf einen Körperteil, nämlich deine Augen. Wenn du damit gut klarkommst, ist das doch wunderbar. Ich habe mein Autogenes Training irgendwann im April eingestellt, weil es immer eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hat, bis man sein Gemüt heruntergefahren hat und ich damit auch immer nur einen temporären Zustand erzeugen konnte. Das ist nicht mein Ziel. Allerdings habe ich das AT auf den gesamten Körper bezogen. Den Befehl nur an die Augen zu senden, sich zu entspannen, werde ich daher heute einmal versuchen.
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Re: Besser sehen, aber wie?

Beitragvon Mrs.Robinson » 19.06.2012 14:13

TMN hat geschrieben:
Danke, Mrs. Robinson! Du bist die erste, die das, was ich beschrieben habe, einmal mit Erfolg versucht hat. Wenn man auf die richtige Weise Flächen sieht, ist das tatsächlich sehr entspannend für die Augen, was sich dann als Folge auch auf die Schärfe auswirkt. Und das Schöne ist, dass man diese Sehweise jederzeit und überall im Alltag anwenden kann.


Mal sehen, ob ich die nächsten Tage noch etwas Auffälliges bemerke; das kommt dann gleich ins Forum.
Wichtig ist der Stichpunkt Kombination! Ich glaube nur Blickpunkt - Lifting würde meine Augen irgendwann "abschalten" lassen. Man muss unbedingt das richtige Maß an Förderung und Entspannung finden (kann im Laufe des Tages schwanken).

Aber noch eine Frage bevor ich in den Feierabend jogge:
Wo genau siehst du beim Blickpunkt-Lifting hin? Hängt dein Blick an einem Punkt locker fest oder lässt du die Augen schweifen/wandern? Oder bist du so losgelöst, dass dein Blick tatsächlich nirgendwo ist (wie wenn man gedanklich ganz woanders ist)?

Grüße
Mrs.Robinson
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Beitragvon TMN » 19.06.2012 22:05

Selbstverständlich sollte man möglichst variabel sehen. Eine Variante davon ist halt das Blickpunkt-Lifting (vielleicht sollte man es besser als "Äquivalentes Flächensehen" o.ä. bezeichnen). Nur mit Entspannung und Massage den ganzen Tag wird ein Sportler auch nur wenig Leistung bringen.

Beim Lifting ist der Blick gleichmäßig auf die gesamte Fläche bzw. auf wesentliche Elemente davon gerichtet, so dass eigentlich für "noch einen Blick" kein Raum ist. Im Beispiel mit der PC-Tastatur wird der zentrierte Blick auf das "G" langsam auf die gesamte Tastatur ausgeweitet, so dass aus dem "Blickpunkt" nunmehr ein homogenes "Blickfeld" geworden ist. Auf nichts anderes schaue ich. Wenn man eine gewisse Zeit auf das Feld sieht, wird sich natürlich, je nach Art der Fläche, aufgrund der nachlassenden Konzentration der eine oder andere Blickpunkt wieder bilden. Deshalb dauert die Übung bei mir auch nur rund drei Sekunden. Das einzige, was ich (nicht notwendigerweise) ab und zu mache, ist mir den fiktiven Sehkegel vorzustellen, der (scheinbar) von meinen Augen auf die Fläche verläuft. Dabei nehme ich direkt vor meinen Augen einen Punkt wahr, von dem aus der Kegel (scheinbar) nach unten -gleichmäßig- zum Objekt verläuft (wie bei dem von mir oben beschriebenen Superhelden mit seinem Laserblick). In diesem Punkt befindet sich das gesamte Feld, allerdings stark gebündelt. Ein neuer Blickpunkt auf dem Feld entsteht dadurch aber nicht.
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Beitragvon Susa » 20.06.2012 08:43

Lieber TMN,
>Deshalb dauert die Übung bei mir auch nur rund drei Sekunden. Das einzige, was ich (nicht notwendigerweise) ab und zu mache, ist mir den fiktiven Sehkegel vorzustellen, der (scheinbar) von meinen Augen auf die Fläche verläuft. Dabei nehme ich direkt vor meinen Augen einen Punkt wahr, von dem aus der Kegel (scheinbar) nach unten -gleichmäßig- zum Objekt verläuft <

Ich finde, die Beschreibung deiner Übung klingt ein bisschen wie eine Übung aus dem Augentrainingsbuch, das ich hier habe, von Ostermeier-Sitkowski. Sie heißt "der weiche Blick" und soll das Blickfeld erweitern. Und ich stimme mit dir überein: Da ist was dran. Wir Maulwürfe haben oft einfach einen viel zu starken "Tunnelblick", blenden Dinge aus, die neben, hinter, vor denen liegen. die wir glauben jetzt gerade unbedingt scharf sehen zu müssen.
Ich habe gestern mal ein bisschen mit dem Blickpunkt-Lifting rumexperimentiert und hatte schon den Eindruck, dass sich da was in Richtung Schärfe tut. Diesen kegelförmigen Strahl musste ich mir schon dafür vorstellen, damit es klappt. Was ich spürte und als extrem wohltuend empfand, war ein Pulsieren der Augen - ich vermute mal, das war ihre Autofokusfunktion, die sich beim Anschauen des gesamten Gesichtsfelds (oder eines möglichst großen Teils davon - ich hoffe, ich hab dich da überhaupt richtig verstanden?) dann halt doch wieder Blickpunkte suchen wollte, an denen sich die Augen "festhalten" können.

Ich habe jetzt beschlossen, die zwei Dinge im Verlauf des Tages immer mal wieder miteinander zu koppeln und abzuwechseln: Blickpunktverschiebung nach Bates, um das zentrale Sehen einzuüben, und Blickfelderweiterung. Ich denke, beides ist nur gut für die Augen, schaden kann es auf keinen Fall. Insgesamt bin ich, seit ich jetzt verstärkt auf die Philosophie setze "Gutes Sehen kommt in erster Linie davon, dass man in die Welt sieht", viel gelassener und zuversichtlicher, dass ich schon alleine von daher das Gefühl habe, besser zu sehen. Auch sind meine Augen nicht mehr so träge und dauermüde (dieses Gefühl, was irgendwo hier im Forum mal jemand Mehlsackeffekt genannt hat).

Viele Grüße
Susa
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