brillos hat geschrieben:Hi Flo,
Danke für die Info!
Etwas verblüffend finde ich, daß auch hier Seitz die gesamte Verbesserung von zwei Snellen-Zeilen rein mit verbesserter Signalaufbereitung im Visual Cortex erklärt.
Soweit mir bekannt, ergaben frühere Sehtrainings-Versuche mit Fehlsichtigen lediglich eine Verbesserung von einer Zeile, wenn keine gleichzeitige Verbesserung des Brechungsfehlers erfolgte. // Da die Refraktion der Sportler wohl OK sein dürfte, stellt sich doch so die interessante Frage, ob hier nicht zusätzlich auch die "Retina-Pixel-Dichte" erhöht wird. Sind ja schließlich auch neuronale Zellen und die erste Stufe der Signalverarbeitung findet ja auf der Netzhautebene statt.
LG
Die Versuche, die gemessene (teilweise drastische) Visusverbesserung ausschließlich über eine bessere neuronale Signalverarbeitung aufgrund der auf spielerische Weise gesteigerten (Seh-)Achtsamkeit gegenüber den dargebrachten gezielt gestalteten und zunehmend schwachkontrastigen Sehobjekten zu erklären, beruhen auf der
(aus meiner Sicht irrigen) Grundannahme, dass die beobachtete Visusverbesserung grundsätzlich nicht (auch) auf der Verringerung eines gegebenenfalls vorhandenen Brechungsfehlers und des daraus resultierenden Abbildungsfehlers beruhen können. Die beteiligten Forscher, ebenso wie die Berichterstatter, sind trotz des deutlich spürbaren grundsätzlichen Optimismusses
(aus meiner Sicht) immer noch in der die heutige augenmedizinische Forschungsgemeinschaft stark dominierenden Ansicht gefangen, dass eine systematische Veringerung von Brechungsfehlern per se nicht möglich ist – oder erwecken zumindest den Eindruck, es zu sein. Ich wünsche ungeachtet dessen der Gruppe um Seitz auf jeden Fall viel Glück bei den möglicherweise bald folgenden – und dann möglicherweise auch deutlich größer angelegten – Anschlussstudien, sofern es solche denn geben wird.
Viele Grüße,
Flo