Bonnie2000 hat geschrieben:Hallo Tine,
danke für die Antwort.
Mich interessiert brennend, ob man mit den diversen Übungen auch negative Ergebnisse erzielen kann, v.a. durch falsche Anwendung.
Und dann wie erfährt man, ob eine Veränderung eingetreten ist? Durch KOntrolle beim AA?
Habe mir das Buch bei Amazon mal angesehen, nicht gerade günstig...
LG
Bonnie
Hallo Bonnie,
Sven hat recht: Die Beschäftigung mit dem Gesehenen, also das Interesse an Details, bis zu einem Punkt zu treiben, wo Du das selbst erkennst, ist auch meines Erachtens Grundvoraussetzung, um überhaupt Fortschritte zu erzielen. Die "Technik" des "fordernden, aber nicht quetschenden" Sehens in den "unscharfen Bereich" (ich nehme einfach mal an, du bist auch kurzsichtig, Vorstellung wäre vllt. auch nicht ganz verkehrt
), ist m.E. der Schlüssel zum Erfolg. Die meisten Traininerenden verwenden dafür ja eine Sehtafel (zum täglichen Betrachten); ich plädiere für "Fernpunktlesen" (Monitor oder Buch) aus solchem Abstand, dass du an der Grenze des Erkennen bist - bei nicht zu starker Unterkorrektur (also Buch am Leseständer, wenn möglich).
Die Augen (bzw. eigentlich das Gehirn) müssen lernen, im (bisher) unscharfen Bereich (der manchmal in guten Momenten schärfer springt), "aktiv zu sehen". Aktiv sehen bedeutet Details nachfragen, ohne sie erzwingen oder fantasieren zu wollen/können (denn erzwingen bedeutet Krampf, und der geht nach hinten los, jedenfalls auf Dauer
).
Negative Nebenwirkungen abstrakt ausschließen, wird Dir niemand können. (Vielleicht werden es einige indes behaupten.) Aber mir ist die Diskussion auch zu allgemein. Es gibt nicht DAS Augentraining an sich. Mit welchen Übungen möchtest Du es mal versuchen? Du musst selbst in Vorleistung treten und sagen, was zu Dir passt.
Stell Dir vor, jemand betrachtet Lichtbaden als sein Training, und geht dann auch mit künstlichem Licht, oder vielleicht mit Wärme- oder Kälteanwendungen an die Augen. Alles schon besprochen worden hier im Forum. Oder denke an Massagen? Wer wollte da sagen, DU KANNST deinen Augen damit nicht schaden?
Trainier das, was Du (besser) können willst und überschreite dabei nie das Maß Deiner - ja nicht: Deiner inneren Behaglichkeit, sehr wohl aber Deines inneren Gefühls für was Deinem Körper/Geist positive Anreize setzt bzw. was ihn überfordert/strapaziert. Wenn Du das einhältst, bleibt die Gefahr möglicher Schädigungen abstrakt.
Ach eins noch: Auch wenn's immer wieder behauptet wird: David de Angelis' "Methode" ist ziemlich unabhängig von Bates. Seinem eigenen Anspruch nach geht er über Bates hinaus. Bates-Anhänger würden sagen, er fällt hinter ihn zurück (zum Beispiel im Umgang mit Brillen). Du musst Dir Dein eigenes Urteil bilden.
Ich habe Bates auch zweimal gelesen und am Ende NICHTS Praktisches von ihm mitgenommen (außer dem generellen Wissen, - das ich allerdings schon vorher ahnte -, dass gutes Sehen entspanntes Sehen ist). Bates Empfehlungen sind auch durchaus nicht alle unkritisch (z.B. der Rat, mit offenen Augen in die Sonne zu schauen). Es bleibt wirlich dabei, dass man die Sachen individuell beurteilen muss.
Viel Spaß dabei