Hallo,
Ich möchte hier nun doch mal meine bevorzugte Augentraining-Methode mitteilen, da ich recht gute Resultate damit erziele: Training während dem Autofahren!
Andere Trainingsmethoden waren mir immer ziemlich langweilig und/oder zeitraubend, im Auto, wenn man sowieso wo hin fährt, geht das nebenbei recht gut. Weiters ist dieses Training so vielfältig, dass man einen großen Trainingsbereich damit abdecken kann. Durch die veränderte Umgebung wird es auch nicht so schnell langweilig, weil man dauernd was "Neues sieht". Also irgendwie fast schon die Eierlegende-Wollmilch-Sau des Augentrainings
Hintergrund: Womöglich durch Computerarbeit sind meine Augen, seit ich etwa 20 bin, etwas schlechter geworden. Dioptrien weiss ich nicht, fern Sehen wurde mit der Zeit immer unschärfer. nah war nach wie vor kein Problem, bis ca. 2-3m alles scharf, danach wurds unschärfer.
Mir kommt es so vor, dass die Augen hin zur Kurzsichtigkeit schlechter werden, weil man einfach nicht oft genug in die Ferne schaut, was m.M.n. schon viel hilft, ist wemnn man beim "Durch-die-Stadt-laufen" nicht vor sich auf den Boden/Strasse starrt, sondern auf Objekte in die Ferne (was an sich schon ein gutes Training ist ).
Ich möchte noch drauf hinweisen, dass ich mit den eigentlichen Fachbegriffen, was Augen angeht, eigentlich nicht so vertraut bin, ich schreibe deshalb einfach so wie ich es beobachtet habe
Nun also zum eigentlichen Thread: Augentraining beim Autofahren
ACHTUNG: Auf keinen Fall sollte das als Fahrer gemacht werden, wenn man fürs Fahren eigentlich ne Sehhilfe bräuchte!!!
Hinweise:
Entfernungsbedingt ist dieses Training wohl nur für Kurzsichtigkeit geeignet, und ich denke v.a. bei kleinen Sehschwächen, da die Übungsebenen doch weit entfernt sind!
Am besten ist es natürlich als Beifahrer, da hat man freies Sichtfeld nach vorne hin und man muss sich nicht aufs Fahren konzentrieren.
Optimal wäre, wenn man jeden tag so 30-60 Minuten üben könnte, und dabei auch noch Beifahrer wäre Weiters fällt das Training gar nicht wirklich auf, ausser evt. da man hin und wieder mal die Augen zumacht
Mir kam es so vor, dass die Augen am besten trainieren, wenn es unbewusst geschieht, d.h. wenn man nicht explizit denkt: jetzt trainiere ich durch X, indem ich Y mache. D.h. das einzige was bewusst geschehen sollte, ist der gedankliche Beschluss, ein bestimmtes Objekt anzusehen, und das Auge macht den Rest. Und nicht bewusst anstarren, mit gedanklichem Druck Fokus versuchen zu verändern, usw. Allerdings ist es wohl doch nützlich, immer wieder einige bewusste Fokus-Anstrengungen zu machen.
Leichte Schmerzen/Tränen
Immer wieder kommt es vor, dass man einfach so, oder da man z.b. weil man es gerade geschafft hat, etwas scharf zu stellen, den Fokus etwas länger aufrecht erhält, ohne zu blinzeln bzw. das Auge zu entspannen. Dabei kann es vorkommen, dass man einen leichten Druck/Schmerz in einem oder beiden Augen spürt. Nachdem man dann die Augen schliesst oder blinzelt/Fokus entspannt vergeht das meistens in 1-2 Sekunden wieder. Ich deute das so, dass die Muskeln des Auges in diesem Fall wieder mal eine Anstrengung "über das bisherige Limit" in Richtung der korrekten Sehkraft gemacht haben, sozusagen es tut sich etwas => Trainingseffekt.
Also Brille ab/Linsen raus, und ab gehts!
2 Trainings-Arten: Grob- (Ebenen) und Fein- (Schärfe) Training
Grundsätzlich kam es mir so vor, als ob es diese 2 Arten des Trainings gibt, die sich beim Autofahren sehr gut miteinander kombinieren lassen. Das grobe Training hilft dem Auge, wieder besserer auf die verschiedenen Distanz-Ebenen zu fokusieren. Das feine/scharfe Training hilft dazu, um bei gegebenem Objekt noch die letzte Augenfeineinstellung zu trainieren, die das Objekt dann letztendlich komplett scharf stellt.
Beim Autofahren kann man beliebig zwischen diesen Arten wechseln, bzw. es wird auch vermischt oder geschieht fliessend.
Hinweis: Als Anseh-Objekte eignen sich denke ich von Menschen gebaute Objekte besser als natürliche. Natürliche Objekte haben meistens weniger scharfe Umrisse und weniger Kontrast, wie z.b. Wiesen, Bäume, Wolken usw. Besser geeignet sind da v.a. Strassenschilder (!!!), Mittelstreifen (!), Autokennzeichen (!), Objekte an Häusern, Strommasten, Objekte am Strassenrand wie Zäune, Briefkästen usw.
Ebenen-Training
Hier werden einfach Objekt abwechselnd in verschiedenen Distanz-Ebenen angeschaut. Nach etwa 1-5 Sekunden wird dann gewechselt auf das nächste Objekt bzw. eine andere Distanz-Ebene.
Beispiel: Fenster von nem Haus, 3 Sek, Schild, 1 Sek, Horizont, 4 Sek, Autokennzeichen von entgegenkommenden Auto, usw.
Hier kam es mir so vor, dass es einen besseren Trainingseffekt hatte, wenn ich das ganze eher unbewusst/nebenbei gemacht habe. Also einfach interessehalber verschiedenste Sachen anschauen, ohne dabei explizit an Augentraining zu denken.
Dieses Training soll den Augen helfen, sich wieder besser auf die verschiedenen entfernten Ebenen einzustellen.
Schärfe-Training
Hier geht es darum, das anvisierte Objekt scharf zu stellen. Hier sind v.a. Objekte geeignet, die scharfe Konturen und sehr kontrastreich sind. Letztendlich sind das Strassenschilder, Autokennzeichen und andere Schriftzüge. Bei anderen Sachen ist der Kontrast einfach zu schwach, oder man hat keinen Erfolgsindikator. Bei Schrift kann man den Grad der Unschärfe/Schärfe ziemlich gut abschätzen. Um Scharfstellen auch etwas mit Distanz-Fokus kombinieren will, kann man entgegenkommente Autos oder Schilder anschauen. Will man nur Scharfstellen trainieren, so eignen sich am besten die Kennzeichen von Autos, die in konstantem Abstand vor einem fahren.
D.h. entweder schaut man in mehreren Sekundenabständen entgegenkommende Sachen an, oder man konzentriert sich eine längere Zeit auf das Kennzeichen des Autos vor einem, natürlich immer wieder unterbrochen von Blinzeln oder Augenschliessen, je nach Bedarf
Zwischendurch-Training: "Speed-Training"
Was auch gut funktionierte, mit Mittelstreifen, Strassenabsperrungspfosten oder Zäunen o.ä. zu trainieren. Dabei nehme ich eine Distanz-Ebene, und versuche auf dieser Ebene die Objekte zu verfolgen. Da die Zaunbalken/Mittelstreifen sehr schnell an einem vorbeilaufen, d.h. jede Sekunde mehrere, muss das Auge sehr oft "weiterspringen". Das versuche ich dann teils auch unbewusst, also wie in Gedanken versunken den Mittelstreifen zu verfolgen. Zwischendurch ändere ich dann auch immer wieder die Distanzebene, d.h. mal bis zu ner Minute die Mittelstreifen ganz nah am Auto, dann die weiter vorne, usw.
Was hier meiner Meinung nach den grössten Effekt hat, ist der Umstand, dass das ganze "Weiterspringen" so schnell geht, dass man das gar nicht automatisch/bewusst schafft, sondern dass das Auge/Gehirn das eher ungewusst/automatisch macht, was m.M.n. bessere Trainings-Ergebnisse liefert.
Wenn es mir dann so vorkommt, dass eine nahe Ebene des Mittelstreifens recht "scharf" geworden ist, springe ich dann auf eine weiter entfernte Ebene, dann mal wieder ganz weit weg, dann wieder nah usw.
Trainingseffekt
Nach einigen aufeinanderfolgenden Tagen mit jeweils so 30-60 Minuten Training habe ich leichte Verbesserungen bemerkt. Autokennzeichen wurde immer schärfer bzw. früher schärfer, wenn ein Auto entgegenfährt. Weit entfernte Schilder wurden teils entzifferbar, was vorher komplett unmöglich war. Und ganz weit entfernte Objekte wurden irgendwie besser erkennbar. Das hat sich dann nach weiterem Training immer weiter verbessert. Nach etwa 3 Wochen bin ich nun einen guten Schritt weiter.
Die Verbesserung lässt leider wieder etwas nach, wenn man einige Tage nicht mehr trainiert. D.h. also am Ball bleiben, und an Tagen wo man nicht viel Zeit hat zum Training, doch wenigenstens hin und wieder nen Trainings-Blick in die Ferne zu machen !!!!
So das war mal eine grobe Beschreibung meiner beliebten Trainingsmethode. Ich weiss nicht, ob schön öfters wer darüber geschrieben hat. Ich hoffe, der Text ist soweit gut verständlich oder liefert doch dem einen oder anderen einige gute Tips/Hinweise
Ich freue mich sehr auf Anmerkungen/Erfahrungen/Tips/Verbesserungsvorschläge oder andere Kommentare hierzu.
Schöne Grüße und gutes Training!
spacyspacy