Auflösung des "mental strain"

Akkomodieren, Fusionieren, Lichtbaden, Lichtblitzen, Palmieren, Visualisieren u.a.

Auflösung des "mental strain"

Beitragvon Hizon » 17.05.2009 15:01

Hallo zusammen,

mich beschäftigt schon seit geraumer Zeit eine gewisse Frage, bzw. es drängt sich mir ein Verdacht auf, und nach dem Lesen der kurzen Zitate aus schwaderers Buch-Thema (http://www.augen-training.com/wahrnehme ... -t876.html) muss ich es jetzt einfach mal loswerden...

Also, darin, dass die Augen bei uns fehlerhaft gesteuert werden, sind wir uns wohl alle einig. Und es ist ja scheinbar auch so, dass durch die übermäßige, willentliche Steuerung des Sehapparates Verkrampfungen entstehen, die sich dann nach und nach manifestieren und das Auge z.B. bei der Kurzsichtigkeit in die Länge ziehen.

Ist es dann nicht offensichtlich, dass bei einer krampfhaften Übersteuerung der Augen genau die anderen Sinne wie das Hören oder Fühlen wieder mehr etabliert/trainiert werden sollten, damit die Waage der korrekten Sinneswahrnehmung wieder ins Lot kommt?

Ich meine, wenn man auf der Waagen-Seite des Sehens sowieso schon durch krampfhafte Übersteuerung ( =mental strain ) ein Übergewicht hat, wieso sollte man dann da durch zusätzliche Steuerung und Gewichtung noch was draufpacken?

Sollte man dann nicht eher etwas auf die andere Seite tun? Ich habe die Vermutung, dass, wenn man ganz gezielt die anderen Sinne wieder etwas mehr (z.B. durch Übungen) hervorhebt, dass sich dann der unzweckmäßige, übermäßige Gebrauch der Augen von alleine wieder zügelt und damit den sagenumwogenen "mental strain" auflöst.

Je mehr ich mich mit Augentraining beschäftige, desto mehr zwängt sich mir der Eindruck auf, dass man viel eher die anderen Sinne stärken sollte, anstatt immer wieder etwas in die Sehen-Schale zu werfen und damit die Waage weiter und weiter aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Sicher kenne ich die positiven Effekte eines reinen Augentrainings, ich habe ja selber damit bisher etwa 1,5 Dioptrien weggekriegt. Aber ich frage mich, wo das hinführt. Für eine tatsächlich korrekte Sinneswahrnehmung müssten doch die Sinne in Ihrer Funktion im Gleichgewicht und in Mitarbeit sein. Denn am Ende scheint es ja so zu sein, wie z.B. Martin es bei sich beschreibt: das Auflösen eines krampfhaften Musters. Vielleicht kann man ja von Anfang an in diese Richtung gehen, also eher "von den Augen weg" als "zu den Augen hin".
Vielleicht würde das ja viel schneller gehen!

Das sind jetzt alles nur Vermutungen, aber vielleicht könnt ihr es ja als Anregung für euch gebrauchen oder so... Auf jeden Fall würde es mich interessieren, was ihr dazu denkt!



Grüße,

Hizon
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Beitragvon Doppelblicker » 17.05.2009 15:58

Hallo Hizon,
das ist auf jeden Fall ein interessanter Aspekt, den du da ansprichst.

Mich hat da besonders das Buch von Liberman in vielen Punkten beeindruckt, der ja von der Angst vorm Leben spricht, hervorgerufen durch Ereignisse in der Vergangenheit. Ich denke, beim Kurzsichtigen leiden deshalb irgendwie auch die anderen Sinne mit. SO hat Liberman ja herausgefunden, dass Blinde ein überdurchschnittlich entwickeltes hörvermögen haben was man bei Kurzsichtigen nicht entdecken konnte.

Mir gehts so: Wenn ich bewusst höre und sehe, entspanne ich auf jeden Fall mehr den ganzen Körper und ich sehe dann auch besser. Es ist, als ob man sich dann noch mehr auf das Leben einlässt, es mehr in allen seinen Nuancen wahrnimmt.

MfG,

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Beitragvon luxs » 17.05.2009 17:59

Hallo Hizon
Die Antwort ist ganz einfach
Irgendwo habe ich das gelesen, aber ich kann mich nicht mehr errinern von welchen Buch
Ein Kurzsichtige Auge ist eine sehr komplexer Organ
und in diesem Zustand ist der Organ krank.
Und wenn diese Organ krank ist, so kann es Entziehen bis zu über 80 % Gesamtenergie von einem Menschen
Ich weis nicht wie sie das gerechnet haben , auch wenn das nicht stimmt
Eines ist sicher wenn ein Sinn Krank ist so funktionieren auch andere nicht 100 %.
Deswegen muss man zu erst die Krankheit beseitigen und dann kann man schon nachdenken ob man einen Sinn mehr treniert als anderen.
Bei Blinden scheint es anders zu ablaufen die sind ja von Geburt Blind die sehen sozusagen durch die Ohren.
Hizon stelle dir einfach vor ,dass dein Bein hat sich Verkramft und das wird mit jedem Tag noch mehr Verkramfter :-)


Gruss
Alex
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Beitragvon NinaBerger » 17.05.2009 18:18

Ich glaube nicht, dass alle anderen Sinne mitleiden, wenn der Sehsinn beeinträchtigt ist. Ich kenne nur einen Menschen, der einen sensibleren Geruchssinn hat als ich selbst, und das ist mein Freund Olaf, der von Geburt an blind ist. Ich bin mir sicher, einen besseren Hör- und Riechsinn als die meisten anderen zu haben - denn meine Familie konsultiert mich, wenn sie wissen will, mit welcher Schokolade der Fleck auf dem Teppich verursacht wurde und wer jetzt danach riecht. Das war schon in meiner Kindheit so. Dafür hat meine Schwester 120 % Sehschärfe.

Ich meine im Gegenteil, dass die anderen Sinne sich mehr anstrengen, um die Schwäche des Sehsinns zu kompensieren. Mir ist das beim Darkness-Workshop aufgefallen - die Leute, die eine Brille trugen, fanden sich in völliger Dunkelheit besser zurecht. Und innerhalb weniger Tage waren gerade Gehör und Geruch deutlich schärfer geworden, aber auch die Wahrnehmung von Temperaturdifferenzen und Luftbewegungen. Das haben alle Kursteilnehmer so beurteilt, es waren so etwa 16. Es fiel auch allen auf, dass in dieser Zeit der Verdunkelung die Kommunikation ganz anders war, die Aggressionen fielen weg und die Kommunikation lief mehr im Nahbereich ab, auch viel mit Berührungen. Vielleicht ist Kurzsichtigkeit auch eine gewisse Weigerung, aggressiv gegen andere zu sein.

LG Nina
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Beitragvon maddin » 18.05.2009 15:14

NinaBerger hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass alle anderen Sinne mitleiden, wenn der Sehsinn beeinträchtigt ist. Ich kenne nur einen Menschen, der einen sensibleren Geruchssinn hat als ich selbst, und das ist mein Freund Olaf, der von Geburt an blind ist. Ich bin mir sicher, einen besseren Hör- und Riechsinn als die meisten anderen zu haben - denn meine Familie konsultiert mich, wenn sie wissen will, mit welcher Schokolade der Fleck auf dem Teppich verursacht wurde und wer jetzt danach riecht. Das war schon in meiner Kindheit so. Dafür hat meine Schwester 120 % Sehschärfe.

Ich meine im Gegenteil, dass die anderen Sinne sich mehr anstrengen, um die Schwäche des Sehsinns zu kompensieren. Mir ist das beim Darkness-Workshop aufgefallen - die Leute, die eine Brille trugen, fanden sich in völliger Dunkelheit besser zurecht. Und innerhalb weniger Tage waren gerade Gehör und Geruch deutlich schärfer geworden, aber auch die Wahrnehmung von Temperaturdifferenzen und Luftbewegungen. Das haben alle Kursteilnehmer so beurteilt, es waren so etwa 16. Es fiel auch allen auf, dass in dieser Zeit der Verdunkelung die Kommunikation ganz anders war, die Aggressionen fielen weg und die Kommunikation lief mehr im Nahbereich ab, auch viel mit Berührungen. Vielleicht ist Kurzsichtigkeit auch eine gewisse Weigerung, aggressiv gegen andere zu sein.

LG Nina


das würd zu mir passen ich bin nicht aggressiv^^
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Beitragvon sven » 18.05.2009 16:09

NinaBerger hat geschrieben:...
Ich meine im Gegenteil, dass die anderen Sinne sich mehr anstrengen, um die Schwäche des Sehsinns zu kompensieren.
...


Die anderen Sinne strengen sich nicht mehr an, sondern DU machst das.
DU versuchst mit den anderen Sinnen dein schlechtes Sehen zu kompensieren. DU entscheidest das.

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Beitragvon toby » 18.05.2009 17:07

Irgendwie find ich es lustig... grad gestern, genau zu der Zeit wo dieses Thema eröffnet wurde, war ich draussen, und habe meine anderen Sinne gefordert... In der Ruhe habe ich jemanden kommen hören, der geschätzte 200m weg war, nur durch seine schritte.

Ich hab sogar mal an blumen gerochen ;-) :D

Gruß
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Beitragvon NinaBerger » 18.05.2009 20:15

Sven, meinst du ehrlich, dass meine Nase lernt, die Schokoladensorten zu unterscheiden, weil ich die Packung mit meinen kurzsichtigen Augen nicht erkennen kann??

Das hat aber keinen zarten Schmelz, diese Aussage!

Ich halte es jedoch für wahrscheinlich, dass gerade Kurzsichtige die anderen Sinne stärker abfragen, um nicht zugeben zu müssen, dass sie etwas nicht sehen. Reize von anderen Sinnen erhalten dann einfach eine höhere Priorität. War es nicht so, dass Normalsichtige 90 % ihrer Sinneswahrnehmung über die AUgen aufnehmen?

LG Nina
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Beitragvon sven » 18.05.2009 22:50

Nina, ich wollte damit unterstreichen, dass man selbst entscheidet welche Sinne man benutzt. Die Sinne entscheiden ja nicht fuer einen, sondern man waehlt es selbst.

Meine Meinung ist, je nachdem was man im Regelfall waehlt, entsprechend sie die Sinne dann auch ausgebildet.

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Beitragvon NinaBerger » 19.05.2009 08:50

Ich finde den Begriff Wahl irgendwie nicht so stimmig, weil es in den seltensten Fällen bewusst entschieden wird. Es hieße sonst, dass der Körper ein automatisches Selbstoptimierungsprogramm zur Verwendung der Sinne hat. Mindestens aus dem Bewegungsbereich kenne ich es anders - dort gibt es spezielle Feldenkrais-Übungen, um den Körper dazu zu bringen, seine Bewegungen nach einem Trauma oder einer Krankheit wieder neu zu optimieren. Hier würde ich von einer Wahl sprechen - denn ich entscheide mich selbst dafür, zu so einem Kurs zu gehen, oder eben nicht.

LG Nina
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Beitragvon Martin/T. » 19.05.2009 14:49

NinaBerger hat geschrieben:Es fiel auch allen auf, dass in dieser Zeit der Verdunkelung die Kommunikation ganz anders war, die Aggressionen fielen weg und die Kommunikation lief mehr im Nahbereich ab, auch viel mit Berührungen. Vielleicht ist Kurzsichtigkeit auch eine gewisse Weigerung, aggressiv gegen andere zu sein.


Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Real existierende Normalsichtigkeit (also von Leuten, die nicht wissen, welchen Schatz sie daran haben) ist etwas äußerst Banales. Es ist kein Wunder, dass sie sich paart mit den typischsten konventionalistischen Befangenheiten, wie hier der Scheu vor Nähe. :x

Dass aber die Aggressionen einfach "wegfielen", liegt wohl doch auch daran, dass es der geschützte Rahmen eines bloßen Experimentes war.

Den Gedanken, den Du im letzten Satz aussprichst, finde ich sehr interessant. Auf jeden Fall ist er eine wohltuende Abrundung der meistgehörten Ideen zur psychiatrischen Bedeutung der Kurzsichtigkeit: Lebensangst, Kopf-und-Bücher-Workaholic oder (eher arrogante) Selbstabkapselung.

Ich "glaube" allerdings an keines dieser Profile außer unter einem dicken Vorbehalt für den Einzelfall.

:)
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Beitragvon sven » 19.05.2009 20:43

Hallo Nina,

du musst dich mal selbst beobachten. Die Wahl hast du auf jeden Fall. Das ist allerdings etwas, was mir am Anfang auch nicht bewusst war. Man entscheidet sich oft dafuer die Augen nicht zu benutzen.

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Beitragvon Hizon » 20.05.2009 11:09

Hallo Alex,

was ich meinte, ist, dass die zwanghafte Überbenutzung des Seh-Sinnes die eigendliche Krankheit ist. Dass also der Anteil des Sehens vom Gesamteindruck zu hoch ist. Und daher die Idee, die anderen Sinne wieder aufzuwerten.


Grüße

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Beitragvon sven » 20.05.2009 12:08

luxs hat geschrieben:...
Hizon stelle dir einfach vor ,dass dein Bein hat sich Verkramft und das wird mit jedem Tag noch mehr Verkramfter :-)
...

Die Beine funktionieren aber nicht so!
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Beitragvon Dio » 20.05.2009 18:26

Erinnert mich auch daran, dass ich als Kind ohne Probleme verschiedenartige Gespräche in der Kneipe verfolgen konnte - wenn ich mich darauf konzentriert habe.
Also ich habe das Stimmengewirr entzerrt und mich auf den einen oder anderen Tisch konzentriert und fand das auch ganz witzig - weil ich festgestellt hatte, dass dies die "Erwachsenen" offensichtlich nicht konnten. Ich glaube auch nicht, dass diese Fähigkeit verloren ist - sondern lediglich "verschüttet" und ebenso trainierbar/wiederherstellbar.

Und es war unproblematisch festzustellen, welches Medium gerade in der Stereoanlage war - ich konnte ohne Probelem Platten, CD's oder Kassetten zuordnen.
CD's klingen auch für mich heute noch nicht so gut wie Platte - von MP3's ganz zu schweigen. Dünner Sound.

Wenn wir schon dabei sind - geschmacklich konnte ich immer "Italienische Spaghetti" von "deutschen" Spaghetti (Wo die hergestellt wurden) unterscheiden. Das hat meine Family immer besonders belustigt, wenn ich gefragt wurde: "Und was sind das heute für Spaghetti" :-)

Soviel zu den Sinnen.

Viele Grüße

Dennis
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