Aniram hat geschrieben:Ich habe noch einmal die entsprechende Stelle bei Bates nachgelesen; es ist ja nicht das erste Mal, dass diese Thematik aufkommt und Bates hier immer wieder so verstanden wird, als ob er Anstrengung am Nahpunkt für Kurzsichtige bzw am Fernpunkt für Weitsichtige empfehlen würde.
Gegen Ende des Kapitels (9) sagt er aber ganz deutlich:Zunächst ist jede Sehanstrengung ein geistiger Zwang. Und in allen
Fällen, wo eine geistige Anstrengung stattgefunden hat, tritt auch ein
Verlust der geistigen Kontrolle ein. Anatomisch mögen wohl die Resultate
der Sehanstrengung beim Fernblick dieselben sein wie jene beim
Nahesehen ohne Anstrengung; aber in einem Fall tut das Auge, was der
Geist verlangt, im andern nicht.
...
Das Heilmittel besteht nicht darin, feine Naharbeit oder das Sehen in
die Ferne zu vermeiden, sondern im Loswerden von geistigem Zwang.
Dieser ist es allein, der das innere Gleichgewicht beeinträchtigt, von
dem die vollkommene Tätigkeit des Auges abhängt.
Dh anatomisch bewirkt eine Anstrengung am jeweiligen 'Gegenpol' dasselbe Ergebnis wie eine Entspannung im 'Problembereich' ("in einem oder mehreren Meridianen", dh nicht unbedingt "Normalsicht", sondern evtl auch "Astigmatismus").
Wie genau kommst du darauf?
Der Verlust der geistigen Kontrolle bleibt aber bestehen, dh die unkontrollierbare, kurzzeitig auftretende unwillkürliche Veränderung in Richtung Normalsichtigkeit nützt rein gar nichts - sie kann nicht aufrecht erhalten und schon gar nicht im jeweiligen "Problembereich" auf Wunsch wieder "reproduziert" werden.
Ein Üben mit Anstrengung am jeweiligen 'Gegenpol' ist also keine "Abkürzung", sondern eindeutig ein "Holzweg"; denn eine Steigerung der Sehanstrengung (egal in welchem Entfernungsbereich) steigert gleichzeitig auch immer den Kontrollverlust.
Genau lesen! Bates schreibt von einer mittelfristigen Heilung der Kurzsichtig- bzw. Weitsichtigkeit.
Es stehen im Buch so viele Dinge; man muss sie erst mal für sich sortieren und entsprechend verknüpfen. Ich hatte an manchen Stellen manchmal den Gedanken: "Was denn nun? Soll ich nun x oder y machen? Widerspricht sich das nicht?".
Ein ganz wesentlicher Teil war für mich:
Sehen bei ungünstigen Bedingungen ist gut für die Augen, da eine größere Entspannung nötig ist als unter günstigen Bedingungen.
Nun ist dabei die Frage: Was meint er mit ungünstig?
-> Zu nahes Sehen (?)
-> dämmriges Licht
Grüße
Mrs.Robinson