Hallo,
In diesem Forum werden ja beide genannten Autoren gelesen, ich hab das auch getan - "Vergiss deine Brille" von Angart, "The Cure of Imperfect Sight by Treatment Without Glasses" von Bates.
Ich übe nach Angart, und da hat mich schon länger gestört, dass er sich zwar auf Bates bezieht, manche seiner Aussagen aber mit Bates nicht zusammenpassen. Zum Teil hat mich das in meinem Training auch etwas beeinträchtigt. Da ich inzwischen auf einem von Angarts Workshops war, hab ich ihn einfach gefragt, ob er nun mit Bates einer Meinung ist oder nicht.
Die Antwort ist glaube ich harmlos genug, dass ich sie ohne Rückfrage hier reinstellen kann, man kann sie aus seinen Veröffentlichungen in Wahrheit eh rauslesen, ich habs nur bisher nicht kapiert.
Angart weicht insofern tatsächlich von Bates ab, als für ihn die Hauptursache von Kurzsichtigkeit nicht "mental strain", sondern "overuse" ist. Kurzsichtigkeit sei eine Art Anpassung an ständige Naharbeit (nur ein Beispiel: ein Huhn, dem man eine Brille aufsetzt, entwickle binnen Stunden eine der Brille entsprechende Fehlsichtigkeit). Daher ist auch sein Therapieansatz ein anderer.
Die Bates-Methode, die hauptsächlich auf Entspannung (Auflösung des mental strain) abziele, sei nur bei sehr geringer Kurzsichtigkeit gut wirksam. Bei mehr Dioptrien stehe das Wieder Lernen und Trainieren des In die Ferne Sehens im Vordergrund. Deshalb kann man, wenn es nach Angart geht, auch gar nicht genug üben ("Sie können die Übungen auch jede halbe Stunde machen"), vorausgesetzt man hat genug Energie in den Augen (daher die Energieübung). Es gibt nur eine einzige Ausnahme, das ist das Tibetische Rad, das empfiehlt er maximal alle 2 Stunden.
Der Unterschied mag nicht weltbewegend sein, aber mich hat er bewegt. und insofern war die Antwort für mich wertvoll. Vielleicht für jemand anderen auch.
Liebe Grüße